Männer und Frauen können die gleiche Krankheit haben und dabei völlig unterschiedliche Symptome zeigen. Auch Medikamente wirken anders bei den Geschlechtern. Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer vom Institut für Radiologie der WWU ist Expertin für Gendermedizin und gibt im Podcast einen Einblick in die Forschung und erklärt, wie das Thema in der Lehre eingebunden werden muss. Im Gespräch geht es zudem um strukturelle Probleme wie die Benachteiligung von Frauen in Medikamentenstudien, die häufig zu Fehldosierungen führen, und den Vergleich mit anderen europäischen Ländern im Bereich der Gendermedizin.
Naturkautschuk aus Löwenzahn gewinnen, anstatt ihn aus entlegenen Tropenregionen zu importieren – an dieser Idee arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rund um Prof. Dr. Dirk Prüfer vom Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der WWU Münster. Im Podcast berichtet der Biologe von der Entwicklung dieses besonderen Forschungsprojekts: „Wir wurden am Anfang häufig belächelt. Viele hielten den Anbau von Löwenzahn zur Kautschukgewinnung für eine verrückte Idee.“ Etwa 15 Jahre später ist das Projekt für den diesjährigen Deutschen Zukunftspreis nominiert, der am 17. November 2021 verliehen wird.
Für die einen ist Künstliche Intelligenz (KI) ein Hoffnungsträger, für die anderen eine Bedrohung ihrer Autonomie. Ob uns intelligente Systeme und Maschinen in der gesellschaftlichen Entwicklung eher helfen oder behindern, erklärt Prof. Dr. Benjamin Risse, der am Institut für Informatik forscht und lehrt, im Podcast. Im Gespräch gibt er zudem einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand auf dem Gebiet der KI, bespricht Beispiele für einen gewinnbringenden Einsatz und erläutert, wo Systeme an ihre Grenzen stoßen oder diese sogar verletzen. Zudem geht es um die Frage, warum gerade bei diesem Forschungsbereich Wissenschaftskommunikation eine entscheidende Rolle spielt.
Am 1. Oktober 2021 jährt sich zum 75. Mal das Ende der Nürnberger Prozesse. Zum ersten Mal in der Geschichte wurden führende Politiker für völkerrechtliche Verbrechen persönlich verantwortlich gemacht. Prof. Dr. Moritz Vormbaum, Lehrstuhlinhaber für Strafrecht, Strafprozessrecht und Internationales Strafrecht an der WWU, spricht im Podcast über den historischen Prozess, der zudem als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts gilt. Der Rechtswissenschaftler schildert, wie das damalige Verfahren den Weg für den heutigen Internationalen Strafgerichtshof ebnete.
Im WWU-Podcast blickt Prof. Dr. Peter Oestmann, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte an der WWU, auf sieben Jahrzehnte Arbeit des obersten deutschen Verfassungsgerichts und beschreibt dabei auch die mitunter jahrhundertealten Traditionslinien, die in der Gründung zusammenliefen: „Die Stärke der deutschen Tradition: dass der Rechtsschutz des Einzelnen gegenüber dem Staat besonders ernst genommen wurde.“ Der Jurist ordnet im Gespräch außerdem die Besetzung der Richterposten ein, bezieht Stellung zur Kritik an der Institution und beschreibt das Verhältnis zwischen Bundesverfassungsgerichts und den europäischen Instanzen.
Nach der Machtübernahme der Taliban fliehen Tausende Menschen aus Afghanistan – auch in die europäischen Staaten. Durch die Ereignisse rückt die Migrationspolitik wieder in den Fokus. In der neuen Folge des WWU-Casts spricht Prof. Dr. Nora Markard, die den Lehrstuhl für Internationales Öffentliches Recht und Internationalen Menschenrechtsschutz an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster innehat, über die europäische Flüchtlingspolitik. Die Völkerrechtlerin fordert dabei ganzheitliche Ansätze: „Wir benötigen dringend legale Zugangswege für Geflüchtete – nicht nur in die Europäische Union. Es muss es ein globales Commitment geben.“
Vergewaltigungsvorwürfe innerhalb der Rapszene, die unter dem Hashtag #deutschrapmetoo öffentlich gemacht wurden, haben die Debatte um Sexismus in Hiphop-Texten neu aufleben lassen. Prof. Dr. Michael Custodis vom Institut für Musikwissenschaft plädiert im aktuellen Podcast dafür, im Zweifelsfall die entsprechenden Prüfstellen einzuschalten. Weitere Themen sind die identitätsstiftende Wirkung und die politische Vereinnahmung von Musik.
In den letzten Wochen haben sich die Ereignisse in der katholischen Kirche überschlagen: Nach der apostolischen Visitation im Erzbistum Köln und dem überraschenden Rücktrittsangebot von Kardinal Marx ist eine hitzige Debatte um die Kirche als Institution entstanden. Prof. Dr. Thomas Schüller, der am Institut für Kanonisches Recht der WWU lehrt und forscht, ordnet die Vorfälle nun im Podcast ein. Neben den aktuellen Ereignissen geht es in dem Gespräch auch um die Präventionsmaßnahmen in den Bistümern, strukturelle Probleme der Kirche und Protestbewegungen wie "Maria 2.0".
Rund 250.000 Menschen leben in Deutschland mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS). Die entzündliche und unheilbare Erkrankung des zentralen Nervensystems ist dabei von Patient zu Patient hinsichtlich Symptomen und Verlauf sehr unterschiedlich – MS wird deshalb häufig als die „Krankheit der 1000 Gesichter“ bezeichnet. Dank intensiver Forschung kann MS mittlerweile jedoch häufig gut behandelt und therapiert werden. Anlässlich des Welt-MS-Tags am 30. Mai schildert Prof. Dr. Heinz Wiendl, der seit 2010 an der WWU lehrt und forscht und die Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie am Universitätsklinikum leitet, im Podcast die Fortschritte in der medizinischen Forschung und Praxis.
Hunde- und Katzenbesitzer wissen schon lange: Tiere haben eigene Persönlichkeiten und echte Gefühle. Untermauert wird diese Erkenntnis mittlerweile durch die Verhaltensbiologie. Sie hat herausgefunden, dass das Denken und Fühlen von Tieren weitaus komplexer ist als bisher angenommen. Doch was genau empfinden Tiere? Warum ist das Verhältnis zwischen Mensch und Tier so widersprüchlich? Und wie kann Wissenschaft diesen Widerspruch möglicherweise auflösen? Antworten auf diese Fragen gibt Norbert Sachser, Seniorprofessor im Fachbereich Biologie und Verhaltensforscher, im Podcast.
Bis zum 29.06. findet eine digitale und öffentliche Veranstaltungsreihe, in deren Mittelpunkt das 2018 publizierte Buch «Der Mensch im Tier“ von Norbert Sachser steht. Expertinnen und Experten beleuchten das Verhältnis von Mensch und Tier aus den Blickwinkeln verschiedener Disziplinen wie beispielsweise Philosophie, Geschichte, Recht, Kunst und Literatur. Weitere Infos finden Sie hier.
Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Allerdings wirkt sich der Massenverkehr erheblich auf die Umwelt aus. Wie lässt sich dieses Problem lösen? Antonia Graf, Professorin für Global Environmental Governance, beschäftigt sich in ihrer Forschung mit genau dieser Frage – und entsprechenden Lösungsansätzen. Im Podcast erklärt die Politikwissenschaftlerin, wie eine Verkehrswende gelingen, Städte besser geplant werden und durch die Transformation des Mobilitätssektors eine höhere Lebensqualität erreicht werden kann.
Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Dass Moore dabei eine wichtige Rolle spielen, wissen allerdings nur die wenigsten. Moore binden große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids. Werden sie trockengelegt, um sie beispielsweise für die Landwirtschaft zu nutzen – was häufig der Fall ist – geben sie die Treibhausgase in die Atmosphäre und beschleunigen somit den Klimawandel. Klaus Holger Knorr ist Professor für Hydrologie am Institut für Landschaftsökologie und erklärt im Podcast, wie es im Moment um die Moore steht, was jeder einzelne für sie tun kann und wie gefährlich die Tatsache ist, dass viele Permafrost-Moore auftauen.
Gerade in Corona-Zeiten lohnt sich der Blick auf eine weitere tödliche Bedrohung, vor allem am heutigen Weltkrebstag (4. Februar): Tumorkrankheiten wirken wegen ihrer unterschiedlichen Formen und Gefährlichkeit bereits seit Jahrhunderten als „Geißel der Menschheit“. Annalen Bleckmann, Professorin für Internistische Onkologie an der Universität Münster und Direktorin des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ), beschreibt im Podcast die Unterschiede zwischen den einzelnen Tumorarten und die neuen Therapie- und Forschungsansätze. Die Heilungschancen haben sich zwar deutlich verbessert, betont sie, aber der Krebs wird ihrer Einschätzung nach nicht so schnell besiegbar sein…
Seit einigen Tagen ist endlich klar, wer den CDU-Vorsitz übernimmt. Ob der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet allerdings auch Kanzler wird? Völlig offen. Doch nicht nur in der CDU ist vieles in Bewegung. Deswegen analysiert der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Armin Schäfer im Podcast das aktuelle politische Geschehen und die Parteienlandschaft. Zudem blickt er auf die bevorstehenden Bundestagswahlen im Herbst.
Nicht zuletzt während der vergangenen Wochen und Monate des Distanzlernens und Homeschoolings ist deutlich geworden, welch wichtige Rolle Lehrerinnen und Lehrer in unserer Gesellschaft spielen. Trotzdem leidet der Beruf seit Jahren unter einem schlechten Image. Warum das so ist, wie sich die Aufgaben der Pädagogen verändert haben und warum dieser Beruf für viele junge Menschen nach wie vor attraktiv ist, erklärt Martin Rothland im Podcast. Er ist Professor für Erziehungswissenschaft und forscht unter anderem zum Lehrerberuf und zur Lehrerbildung.