Tagung Dämon | isierung. Wissen – Diskurs – Fiktion
Veranstalter*innen: Martina Wagner-Egelhaaf, Ulrike Ludwig, Eva Krems et al. / Exzellenzcluster „Religion und Politik“
Was ist ein Dämon? Formen und Erscheinungsweisen, Funktionen und Deutungen haben sich seit der Antike vielfach gewandelt, so dass eine epochenübergreifende und systematische Begriffsbestimmung kaum möglich ist. Hingegen erscheinen Dämonen, die in der Antike Mittlerfiguren zwischen den Göttern und den Menschen waren, als Produkt und Ergebnis vielfältiger Dämonisierungsakte. Im christlichen Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurden Dämonen immer eindeutiger als böse Wesen verstanden, die den Menschen schadeten. Goethes Konzept des ‚dämonischen Menschen‘ dämonisiert die Verbindung von beeindruckender und zugleich angsteinflößender Genialität.
Den sich historisch wandelnden Vorstellungen von Dämonen und metaphorischen Dämonisierungen gilt das vordringliche Interesse der Tagung. Als Figuren und Figurationen des Wissens treten Dämonen auf der Basis spezifischer epistemischer Voraussetzungen auf, die ihren Erscheinungs- und Wirkungsweisen, aber auch ihren Botschaften an die Menschen eingezeichnet sind. Die besondere Aufmerksamkeit der Tagung gilt der sprachlichen und künstlerischen Medialität von Dämonenauftritten, ihren spezifischen Rhetoriken und diskursiven Mustern. Gleichermaßen diskutiert werden Prozesse der Fiktionalisierung, die von den mit Trug und Schein operierenden Dämonen ausgehen, deren Erscheinen aber auch allererst möglich machen.
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