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Podiumsdiskussionen 2 und 3

am 5. Dezember 2022 "Wilhelm II. heute"

mit Hedwig Richter, Eckart Conze, Louis Seukwa und Hartwin Spenkuch  

am 7. Dezember 2022 "Umstrittene Erinnerung"

mit Lena Jöhnk, Sigrid Hirbodian, Wulf Kansteiner und Achim Saupe

je um 18 Uhr c.t. in der Aula des Schlosses (Münster) und als Online-Stream.

Weitere Informationen und die Links zu den Aufzeichnungen siehe unten.

Die Aufzeichnung des Streams finden Sie hier.

5. Dezember 2022 "Wilhelm II. heute"

Was kann es bedeuten, wenn man sich heute auf Wilhelm II. bezieht? Für die Universität Münster steht dabei zunächst die Frage im Mittelpunkt, ob das (Selbst-)Bild Wilhelms II. als Freund und Förderer der Wissenschaften und vor allem der WWU einer historischen Prüfung standhält. In weiterer Perspektive ist aber auch danach zu fragen, wie Wilhelm II. zwischen Licht und Schatten des Kaiserreichs heute eingeschätzt wird. Dies lenkt den Blick zum einen auf aktuelle Debatten, wie die Aufarbeitung des Kolonialismus, problematische Formen der Preußenerinnerung oder den Hohenzollernstreit, zum anderen aber viel grundsätzlicher auf die Frage nach nationaler Erinnerungskultur in einer postmigrantischen Gesellschaft. Die Frage der WWU nach einem zeitgemäßen Umgang mit ihrem Namensgeber berührt also wichtige Zukunftsfragen unserer Gesellschaft. Es diskutieren:

Dr. Hartwin Spenkuch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Prof. Dr. Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte, Universität der Bundeswehr, München

Prof. Dr. Eckart Conze, Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Philipps-Universität Marburg

Prof. Dr. Louis Seukwa, Professor für Erziehungswissenschaften, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg
 

Die Aufzeichnung des Streams finden Sie hier.

7. Dezember 2022 "Umstrittene Erinnerung"

Dass sich über Namen und Denkmäler trefflich streiten lässt, hat Münster bereits 2012 bei der Debatte um den Schlossplatz (ehem. Hindenburgplatz) erfahren. Die Black-Lives-Matter-Bewegung und die Anerkennung deutscher Kolonialverbrechen scheinen eine neue Welle solcher Debatten in Deutschland, den USA und Großbritannien losgetreten zu haben. Auch in die Frage nach einem zeitgemäßen Umgang mit dem Namensgeber der WWU mischt sich der Wunsch, Tradition respektvoll zu bewahren, mit der Forderung, Überkommenes zu überprüfen. Gelten für eine Universität als Gemeinschaft von Menschen mit eigenen Zielen die gleichen Maßstäbe, wie für Straßennamen und Denkmäler? Gibt es Strategien, diese widerstreitenden (multidirektionalen?) Ansprüche an Erinnerungen unter einen Hut zu bringen? Diese und weitere Fragen diskutieren:

Prof. Dr. Sigrid Hirbodian, Direktorin des Instituts für Geschichtliche Landeskunde, Eberhard Karls Universität Tübingen

Lena Jöhnk, Goethe-Institut München, bis 2022 Leiterin der kulturellen Programmarbeit in Nordamerika, Goethe-Institut Washington

Prof. Dr. Wulf Kansteiner, Professor für Memory Studies und Historische Theorie, Universität Aarhus

Dr. Achim Saupe, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam