7. Dezember 2022 "Umstrittene Erinnerung"
Dass sich über Namen und Denkmäler trefflich streiten lässt, hat Münster bereits 2012 bei der Debatte um den Schlossplatz (ehem. Hindenburgplatz) erfahren. Die Black-Lives-Matter-Bewegung und die Anerkennung deutscher Kolonialverbrechen scheinen eine neue Welle solcher Debatten in Deutschland, den USA und Großbritannien losgetreten zu haben. Auch in die Frage nach einem zeitgemäßen Umgang mit dem Namensgeber der WWU mischt sich der Wunsch, Tradition respektvoll zu bewahren, mit der Forderung, Überkommenes zu überprüfen. Gelten für eine Universität als Gemeinschaft von Menschen mit eigenen Zielen die gleichen Maßstäbe, wie für Straßennamen und Denkmäler? Gibt es Strategien, diese widerstreitenden (multidirektionalen?) Ansprüche an Erinnerungen unter einen Hut zu bringen? Diese und weitere Fragen diskutieren:
Prof. Dr. Sigrid Hirbodian, Direktorin des Instituts für Geschichtliche Landeskunde, Eberhard Karls Universität Tübingen
Lena Jöhnk, Goethe-Institut München, bis 2022 Leiterin der kulturellen Programmarbeit in Nordamerika, Goethe-Institut Washington
Prof. Dr. Wulf Kansteiner, Professor für Memory Studies und Historische Theorie, Universität Aarhus
Dr. Achim Saupe, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam