Übung am Historischen Seminar im Wintersemester 2021/22
Wilhelm II. - ein (un)würdiger Namensgeber? Ein geschichtsjournalistisches Projekt in Kooperation mit Radio Q
Dr. Lena Krull
Die Sendung zum Nachhören [de]
Kommentar im Vorlesungsverzeichnis: Egal ob Straßen, Denkmäler oder Universitäten: Viele Orte und Gebäude im öffentlichen Raum erinnern und ehren bestimmte historische Personen. Diese Benennungspraxis wird besonders dann Gegenstand öffentlicher Debatten, wenn sich gesellschaftliche Wertvorstellungen ändern. Besonders offensichtlich wurde dies in letzter Zeit im Rahmen der Denkmalsdebatten und -stürze im Rahmen der Black-Lives-Matter-Bewegung. Im lokalen Rahmen wurde 2012 in Münster über den Namen des heutigen Schloss- und vormaligen Hindenburgplatzes gestritten. Auch die Benennung der WWU nach Kaiser Wilhelm II. wurde in den letzten Jahren – nicht zuletzt im hochschulpolitischen Kontext – immer wieder kontrovers diskutiert. Seit Kurzem findet zudem im Rahmen des Projekts „Zur Sache WWU” eine kritische Aufarbeitung statt.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, ausgehend vom Beispiel der WWU und Wilhelms II. über Benennungs- und Umbenennungspraxis und Erinnern im öffentlichen Raum zu diskutieren und diese Diskussion historisch zu unterfüttern. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Radio Q soll innerhalb des Seminars eine Radiosendung für das Format „Q History” erarbeitet werden. Die Veranstaltung bietet damit eine Einführung in das geschichtsjournalistische Arbeiten und die Produktion von Audiobeiträgen.