Teilprojekte
© FOR Xenokratie
Teilprojekt 1
© Mosaik Alexanders des Großen – Wikimedia

Xenokratie und kulturelle Verflechtung im hellenistischen Griechenland und Ägypten

Zeitphase 1 (3. Jh. v.u.Z. – 4. Jh. u.Z.)

Das Teilprojekt erforscht administrative Tiefenstrukturen von Xenokratie in der Antike. Unterprojekt A untersucht die Anfänge xenokratischer Herrschaft über die Städte und Bünde des hellenistischen Griechenlands. Unterprojekt B fokussiert Ägypten und unterzieht das für die Administration der Ptolemäer und Römer zentrale Amt des Strategen einer sozialhistorischen Analyse.

Teilprojekt 2
© Tempel Deir el-Hagar – Wikimedia

Spätrömische Administration und kulturelle Verflechtung in der ägyptischen Dachla Oase

Zeitphase 1 (3.Jh. v.u.Z. – 4. Jh. u.Z.)

Gegenstand der Untersuchung sind die Auswirkungen der spätrömischen Verwaltungspraxis auf die Bewohner der ägyptischen Dachla Oase des 4. Jh.s anhand ihrer vor Ort gefundenen öffentlichen und privaten Papyrusurkunden in griechischer und koptischer Sprache. An ihnen lässt sich beobachten, wie die ägyptische Bevölkerung untereinander römische Verwaltungspraktiken vor Ort gewinnbringend umsetzte.

Teilprojekt 4
© Schwedische Landesaufnahme – Landesarchiv Greifswald

Vertraute Fremde. Xenokratische Administration in Schwedisch-Pommern

Zeitphase 3 (16.–18. Jh.)

Aus historischer und kunsthistorischer Perspektive fragt das Teilprojekt, welche Kategorien der Differenzsetzung im Kontext administrativen Handelns in Schwedisch-Pommerns zum Tragen kamen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, wie xenokratische Herrschaft in unterschiedlichen Medien – von Suppliken über Bilder und Bestattungsriten bis hin zu monumentaler Architektur – vermittelt, legitimiert und wahrgenommen wurde.

Teilprojekt 5
© Jacubus Harrewijn

Fremde Herrschaft manifestieren: Xenokratische Administration und ihre räumlich-visuelle Präsenz in den Südlichen Niederlanden im 17. und 18. Jahrhundert

Zeitphase 3 (16.–18. Jh.)

Das Teilprojekt untersucht am Beispiel der habsburgischen Niederlande im ausgehenden 17. und 18. Jahrhundert die zentrale Bedeutung visueller Strategien für Vermittlung, Legitimierung und Wahrnehmung xenokratischer Herrschaft. Dabei stehen die personellen Spitzen der Verwaltung als Repräsentanten des Kernlandes vor Ort im Fokus.

Teilprojekt 6
© Raymundus à Murillo

Koloniale Herrschaft vor Ort: Die Distriktverwaltung indigener Regionen in Neu-Spanien und Peru im 18. Jahrhundert

Zeitphase 3 (16.–18. Jh.)

Das Teilprojekt untersucht die lokale Administration in indigenen Distrikten in Neuspanien und Peru von 1750–1820. Dabei stehen Aushandlungsprozesse zwischen den spanischen Amtsträgern und der Bevölkerung im Zentrum. Ethnische Kategorisierungen spielten für die Verwaltung eine große Rolle. Deren Veränderungen im Zuge von Verwaltungsreformen führten dazu, dass sie neu ausgehandelt, stabilisiert und hinterfragt wurden.

Teilprojekt 7
© Plan of Fort St George and the City of Madras 1726 - Wikipedia

Urbane Xenokratie als interaktives statebuilding: Madras 1639–1746

Zeitphase 3 (16.–18. Jh.)

Das Teilprojekt wird mit Fort St. George/Madraspatnam (heute: Chennai) ein urbanes Gefüge als lokalen Raum von Xenokratie im 17. und frühen 18. Jahrhundert untersuchen. Dabei soll ein integrativer Zugriff verfolgt werden, indem Madras als vormoderner urbaner Kommunikations- und Resonanzraum verstanden wird. Gerichtsprozesse, ordnungspolitische Maßnahmen, Protestformen oder Ritualhandlungen waren Praktiken mit performativem Gehalt, die im städtischen Rahmen Öffentlichkeiten schufen. Diese waren wiederum Objekt zeitgenössischer Beobachtungen und Reflexionen, die durch Petitionen, Ratsprotokolle, Gerichtsakten, Diarien oder Reiseberichte dokumentiert wurden.