Ethnografischer Film
Bilder und Filme haben ethnografisches Arbeiten von Beginn an geprägt - als Möglichkeit der Dokumentation, Beschreibung und Analyse von Kultur. Diese Praxis entfaltete sich in einem breiten Feld von Anthropologie, Dokumentation, Kunst und Kinematografie. Der starken Impression audiovisueller Formen steht bis heute eine kritische Diskussion ihrer Emotionalität und Subjektivität gegenüber.
Der BA-Studiengang Kultur- und Sozialanthropologie führt die Studierenden auch in dieses Arbeits- und Forschungsfeld des Faches ein. In praktischen Übungen können Studierende mit filmischen Beiträgen an der Diskussion um die Visualisierung von Kultur teilnehmen, eigene Standpunkte entwickeln und neue Mittel für die Repräsentation wissenschaftlicher Forschung erproben.
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Partizipation
Menschen mit Tieren im Fokus
Die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren sind geprägt von Emotionalisierung aber auch von sozialen Ordnungsprinzipien wie Macht und Hierarchie. Mittels filmpartizipativer Methoden werden kulturelle Praktiken zwischen Mensch-Tier in einem Tierheim untersucht.
ZusammenfassungYoussef
Was passiert, wenn man einen Film drehen soll, obwohl man selber keine mag? Es entsteht ein Porträt über den Alltag eines Flüchtlings in Münster und dank partizipativer Methoden behält der Protagonist die Deutungshoheit über sein persönliches Filmbild.
ZusammenfassungPOZA
Poza heißt auf Polnisch auswärts, daneben oder jenseits. Außerhalb stehen auch die vier Studierenden aus Warschau. Sie wollen ein städtisches Gefängnis filmen, doch dann wird es eine dialektische Selbstreflexion des Forschungsprozesses.
Skipit
Warschau bei Nacht. Junge Menschen streifen durch die Stadt und suchen nach weggeworfenen Lebensmitteln in den Mülltonnen von Supermärkten („containern“). Filmisch begleitet werden Sie dabei von Ethnografen, die sich einer kulturellen Praxis partizipativ annähern, die zwischen Jugendkultur, Konsumkultur, politischen Überzeugungen und der Suche nach einem urbanen Abenteuer im 21. Jahrhundert changiert.
Stacja Mordor
Mordor ist vielen als Ort des Bösen aus der Fantasy-Trilogie Herr der Ringe bekannt. Doch in Warschau wird auch ein moderner Bezirk so bezeichnet. Mordor besteht aus Bürotürmen und Verwaltungsgebäuden. Morgendlich und abendlich strömen tausende PolInnen aus den Zügen in ihre Büros. Am Ausgang dieser Station steht eine ältere Verkäuferin, beobachtet die Menschen und erzählt von Ihrem Leben an diesem Transitort.
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Emotionen
Was bleibt. Eine Friedhofethnographie
Friedhof hat besonders durch Horrorfilme eine negative Konnotation von Grusel, Tod und Trauer. Wie der Alltag jedoch an einem Ort der Toten aussieht, welche kulturellen Praktiken auf dem Friedhof umgesetzt werden, ist Thema von „Was bleibt.“
ZusammenfassungMan kommt gut drauf
Beschrieben wird eine rituell erzeugte positive Stimmung während eines Lachyogatreffens. Die Abfolge der gemeinschaftlichen Praxis ruft bei den Partizipierenden emotionale Veränderungen und wird durch eine Gruppenleiterin begleitet. Der Film zeigt die Phase des Rituals auf.
ZusammenfassungEine Frage des Glücks
Daniel Rothaug ist „der Andere“ in dem Stück „Draußen vor der Tür“ und stellt eine vom Krieg besessene Person dar. Wir haben die Unterschiede zwischen Rothaug und seiner dargestellten Figur aufgezeichnet und gegenübergestellt.
ZusammenfassungImmer wieder samstags
Benedikt Olscha ist Fußballfan mit Leib und Seele. Der Film dokumentiert das wöchentliche Ritual seiner Transformation vom Alltagsmenschen zum glühenden Anhänger des S.C. Preußen Münster und den dabei erzeugten Emotionen.
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Erinnerung
Heimat auf der Zunge
Inwiefern ist Essen bedeutend für die Erinnerung an die Heimat und das kulturelle und kommunikative Gedächtnis? Dieser Frage widmen wir uns in diesem Film. Marie-Line, eine Einwanderin aus Kamerun, berichtet während des Kochens einer Erdnusssuppe von ihren Erinnerungen an die Heimat.
ZusammenfassungKonservierungsmittel Musik: Vom Hören zum Erinnern
Dieser Kurzfilm untersucht die Beziehung von Musik und Erinnerung. Vier verschiedene Charaktere, Musiker, DJ und Radiomoderatorin, widmen sich dieser Thematik aus ihren eigenen Blickwinkeln, besonders am Beispiel der Schallplatte als Konservierungsmittel.
ZusammenfassungDuftdimensionen: Wie aus Gerüchen Bilder werden
„Duftdimensionen – Wie aus Gerüchen Bilder werden“ ist ein assoziativ-künstlerisches Filmprojekt, das die Nase aufweckt. Drei Interviewte tauchen in ihre Vergangenheit ab und erzählen von ihren einprägsamsten Kindheitserinnerungen. Der Kurzfilm stellt sich der Herausforderung, Düfte sichtbar zu machen und dem Zuschauer einen Film der 'etwas anderen Art' zu präsentieren.
ZusammenfassungMünsters Hafen im Wandel
Mit seinen vielen Cafés, Bars und dem ganz besonderen Flair lockt der Hafen von Münster immer wieder viele Menschen zum Verweilen an. Doch liegt hinter den vielen Glaspalästen eine fast in Vergessenheit geratene Geschichte. Kann die Erinnerung an den einstigen Hafen bewahrt werden oder muss sie schlussendlich der radikalen Modernisierung weichen?
ZusammenfassungF24: Ein Haus als kulturelles Gedächtnis
Der Film porträtiert die Frauenstraße 24, ein ehemals besetztes Haus, heutiges Kulturzentrum und Kneipe. Dem Zuschauer wird die Möglichkeit gegeben, das Haus, seine BewohnerInnen und kulturelle Bedeutung von innen heraus kennen zu lernen.
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Raum
Mercao (Andalusisch: Markt)
Die Markthalle San Augustín im Zentrum der spanischen Stadt Granada verliert zunehmend seine Funktion als Handelsplatz für Lebensmittel. Während tagsüber noch Fleisch, Obst und Gemüse verkauft werden, öffnen nachts edle Restaurants und Bistros. Dieser ökonomische Wandel verdrängt zunehmend kleine Händler und die ursprüngliche Kundschaft.
Zusammenfassung¿St. Nicolás, que es eso? (St. Nicolás, was ist das?)
St. Nicolás in Granada, mit der wohl besten Aussicht auf die Alhambra, ist Ziel vieler TouristInnen und StraßenhändlerInnen. Die AutorInnen konstruieren diesen Platz jedoch zum Ort der Stille. Dadurch diskutieren sie die Frage, wieviel Inszenierung in der filmischen Ethnografie legitim ist, um subjektive Interpretationen zu visualisieren.
Zusammenfassung