Einem Bericht der European Agency for Safety and Health at Work zufolge, gaben 60 % der Arbeitnehmer*innen, die an einem arbeitsbedingtem Gesundheitsproblem leiden, an, vor allem an muskuloskelettalen Erkrankungen (MSD) zu leiden. MSD kosten die Wirtschaft jährlich schätzungsweise 0.5 – 1% des Bruttoinlandproduktes von Deutschland. Daher ist es absolut essenziell, die Ergonomie am Arbeitsplatz zu evaluieren und stetig weiterzuentwickeln, um die Gesundheit der Arbeitnehmer*innen zu verbessern, aber auch um ihnen dadurch Wertschätzung zukommen zu lassen, in dem man sich ihrer annimmt. Die Revidierten Dortmunder Richtwerte (Jäger, 2019) sind ein wichtiger Anhaltspunkt für die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes. Sie erfassten im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche alle relevanten wissenschaftlichen Publikationen, die sich mit den Kräften auf Wirbelkörper und Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule befassten. Bei dieser systematischen Arbeit fällt im Hinblick auf die Proband*innen eines deutlich auf: Die untere Altersgrenze beginnt bei 20 Jahren. Damit wird die große Gruppe der Auszubildenden, die oftmals körperlich schwere Arbeit verrichten müssen, komplett ausgeblendet. Im Rahmen einer Masterarbeit soll eine systematische Literaturrecherche durchgeführt werden, mit dem Ziel, Studien zu untersuchen, die jüngere Proband*innen in ihren Messungen mitaufgenommen haben. Dabei richtet sich dieses Thema vorzugsweise an Lehramtsstudierende für Berufskollegs, die im späteren beruflichen Alltag mit dieser Personengruppe zusammenarbeiten. Falls euer Interesse geweckt wurde oder sich Fragen gebildet haben sollten, meldet euch bitte bei Heiko Wagner.
Jäger, M. (2019). Die „Revidierten Dortmunder Richtwerte “. Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 69(5), 271-289.