Neben der Befragung von über 2.500 Stadionbesuchern an 17 Standorten in der Saison 2014/2015, haben wir in einer zusätzlichen Studie die allgemeine Bevölkerung Deutschlands interviewen können. Dies geschah vor dem Hintergrund der Absicht ein breiteres Bild des Fußballfans zu erhalten, welches sich nicht nur auf die Stadionbesucher selbst beschränkt. Hierzu wurden mit Schwerpunkt auf die Standorte der Stadionbefragung von Januar bis Juli 2015 mehr als 4.000 zufällig ausgewählte Personen telefonisch befragt.

Dabei sind wir unter anderem der Frage nachgegangen, ob es sich bei den fußballinteressierten Personen zwangsläufig auch um Stadiongänger handelt. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass Fußballinteressierte zu einem Großteil unter den Stadionbesuchern, während Nicht-Fußballinteressierte eher unter den seltenen bis keinen Stadionbesuchern zu finden sind. So gehen insbesondere 24,6% der Befragten mit Fußballinteresse im Kontrast zu 2,9% ohne Fußballinteresse häufiger als 12 Mal pro Saison ins Stadion. Andererseits sind fußballinteressierte Befragte mit 44,6% ebenfalls stark unter den seltenen Stadionbesuchern präsent. Schlussfolgernd geht also ein hohes Fußballinteresse nicht unbedingt mit einem regelmäßigen Stadionbesuch einher. Es ist zu vermuten, dass das Fußballinteresse nicht nur im Stadion, sondern beispielsweise auch Zuhause vor dem Fernseher ausgelebt wird. Will man also den Fußballfan in seiner Gänze verstehen, reicht die Analyse von Stadionbesuchern nicht aus.