Forschungsaufenthalt in der Indischen Buurt, Amsterdam, Niederlande
Antragstellende: Meike Sonnenberg
Fachbereich, Studienrichtung: FB 14, Master Humangeographie
Dank der finanziellen Unterstützung durch den Santander Mobilitätsfonds konnte ich fünf Tage in Amsterdam ethnographisch forschen. Ziel der Forschung war es, in der Indischen Buurt das Zusammenspiel von Gentrifizierung, Gastronomie und Queerfreundlichkeit zu untersuchen. Während Gentrifizierung und die damit einhergehende Verdrängung von einkommensschwächerer Bevölkerung in der Stadtgeographie schon seit einigen Jahren ein wichtiges Thema ist, gibt es zur Verbindung zu Essensangeboten noch wenig Forschung. Gleichzeitig fielen insbesondere hier ungewöhnlich viele Regenbogenfahnen im Stadtbild auf. Sichtbare Zeichen von LGBTIQ+ werden in der Literatur oft mit Gentrifizierung in Verbindung gebracht. Als selbst queere Geographie-Studentin wollte ich in Gesprächen erfahren, welche Rolle diese Symbole in der Gastronomie im Stadtviertel, der örtlichen Foodscape, spielen. Amsterdam und insbesondere die Indische Buurt bieten hierfür ein geeignetes Feld. Während Amsterdam für seine soziale Diversität bekannt ist, werden hier auch gezielte Gentrifizierungsstrategien angewendet. Um zeitlich flexibel Interviews führen zu können, war ein mehrtägiger Aufenthalt im Viertel essenziell. Er ermöglichte es mir, sowohl Interviewpartner mehrfach zu besuchen als auch einen Einblick in das Leben im Viertel zu bekommen und mit Elisa Fiore eine Expertin vor Ort zu treffen, die für ihre Dissertation die Foodscape der Indischen Buurt untersucht hat. Die Ergebnisse meiner Forschung werden über eine interaktive Website der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Ich hoffe, damit ein breiteres Verständnis von Hintergründen von Diversitätsstrategien zu schaffen und Vorurteile gegenüber sowohl queeren Menschen als auch Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit abzubauen.