Forschungsaufenthalt an der Karls-Universität Prag

Antragstellender: Paul Drecker
Fachbereich, Studienrichtung: FB 06, Politikwissenschaften

Als PhD-Student der Politikwissenschaften hatte ich das große Glück, einen Forschungsaufenthalt an der renommierten Karls-Universität in Prag durchzuführen. Innerhalb des Aufenthalts untersuchte ich die globale Struktur der Umweltpolitik und konzentrierte mich dabei auf die Rolle und den Einfluss verschiedener Akteure, von lokalen Politiker*innen und Aktivist*innen bis hin zu Nichtregierungsorganisationen und internationalen Organisationen.
Bei meiner Ankunft in Prag war ich sofort von der historischen und kulturellen Atmosphäre der Stadt beeindruckt. Die Universität bot eine inspirierende Umgebung für meine Forschung, und das Institut für Politikwissenschaft zeichnete sich durch eine offene und kollaborative Atmosphäre aus.
Zu Beginn meiner Zeit in Prag wurde ich intensiv in die Methodik des Projekts eingeführt. Ein Schwerpunkt lag auf der Nutzung einer umfassenden Datenbank, die globale Medienberichte in über 100 Sprachen erfasst und analysiert. Diese Datenbank bietet eine einzigartige Grundlage für die Untersuchung von Umweltpolitik und deren Akteur*innen. Das Team half mir dabei, die komplexen Datenstrukturen und Analysetools zu verstehen. Besonders faszinierend war die Möglichkeit, ein multidimensionales Netzwerk aufzubauen, das die Verbindungen zwischen verschiedenen Akteur*innen und Themenbereichen in der Umweltpolitik visualisiert. Diese Methode ermöglichte es, die dynamischen Interaktionen und die Machtverhältnisse innerhalb der globalen Umweltpolitik tiefgehend zu analysieren.
Während meiner Zeit an der Universität konnte ich an mehreren Seminaren teilnehmen. Diese Veranstaltungen boten wertvolle Gelegenheiten, meine eigenen Forschungsideen zu präsentieren und konstruktives Feedback zu erhalten. Besonders hilfreich waren die Diskussionen über die Identifizierung von Schlüsselakteuren, die als Bindeglieder zwischen verschiedenen Regionen und Themenbereichen fungieren und die Problematiken der Datenbasis.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit bot meine Zeit in Prag auch zahlreiche Möglichkeiten zum Networking. In den Pausen und bei gemeinsamen Aktivitäten konnte ich mich mit anderen Wissenschaftler*innen austauschen und potenzielle Kooperationspartner für zukünftige Projekte kennenlernen. Diese Kontakte sind für meine weitere akademische Laufbahn von unschätzbarem Wert.
Die Forschungszeit in Prag war für mich eine äußerst lohnende Erfahrung. Sie bot nicht nur die Möglichkeit, tief in ein relevantes und aktuelles Thema einzutauchen, sondern auch wertvolle praktische Fähigkeiten und wissenschaftliche Erkenntnisse zu erwerben. Die Einblicke und Anregungen, die ich durch diese Arbeit gewonnen habe, werden zweifellos einen wesentlichen Beitrag zu meiner Dissertation und meiner weiteren akademischen Entwicklung leisten.
Ich bin dem Santander Mobilitätsfonds für diese einzigartige Chance äußerst dankbar und kann jedem angehenden Forschendem nur empfehlen, ähnliche Gelegenheiten zu nutzen, um wertvolle internationale Erfahrungen zu sammeln und das eigene Forschungsnetzwerk zu erweitern.