EXC 2060 B3-10 - Die Umrisse einer politisch funktionalen Religionstheorie bei Justus Möser

Projektzeitraum
Projektstatus
Laufend
Mittelgeber
DFG - Exzellenzcluster
Förderkennzeichen
EXC 2060/1
  • Beschreibung

    Der Osnabrücker Jurist, Schriftsteller und Staatsmann Justus Möser (1720-1794) zählt zu den interessantesten, vielschichtigsten und geistreichsten Gestalten seiner Zeit. Der von ihm in zahlreichen Schriften, aber ebenso auch in seinem politischen Handeln zutage tretende religionstheoretische Ansatz ist, zumal wegen dessen konsequent pragmatisch-funktionaler Abzweckung, von hoher Originalität. Indem er den verfassten Kirchen eine unersetzliche ordnungsstrategische Bedeutung beimisst, hat er das ekklesiologische Defizit der Aufklärungstheologie auf eigenständige Weise einzuholen vermocht.
    Das darauf bezogene Promotionsprojekt soll sich einer dreifachen Aufgabe stellen: Zunächst ist die Religionstheorie Mösers aus seinen verstreuten Äußerungen in sachlicher, historisch disziplinierter Ordnung zu erheben und auf seine innere Konsistenz zu prüfen. Sodann ist die entscheidungs- und handlungsleitende Relevanz der Religionstheorie Mösers für dessen politische Gestaltungsarbeit kritisch zu eruieren. Schließlich sind die dabei gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der damaligen religionstheoretischen Debatten und religionspraktischen Regulierungen hinsichtlich möglicher Einflüsse und Wechselwirkungen ausgreifend und differenziert zu kontextualisieren.
    Die für das Projekt einschlägige Quellenlage ist exzellent: Mösers Schriften und Briefe liegen in vollständigen Editionen vor, das Niedersächsische Staatsarchiv Osnabrück hält eine noch unausgewertete Fülle diesbezüglicher Akten und Materialien bereit.
    Das Projekt wird einen wichtigen, exemplarischen Beitrag zum aufklärerischen Spannungsfeld von Religion und Politik leisten können.
  • Personen

  • Promotionen

    Verena Susanne Mildner

     

    Promotion

    Westdeutsche Protestantismus und Nahostkonflikt. Eine Untersuchung theologischer und politischer Deutungsmuster 1967 bis 1989.

    Betreuer
    Professor Dr. Albrecht Beutel
    Promotionsfach
    Evangelische Theologie
    Angestrebter Abschlussgrad
    Dr. theol.
    Verleihender Fachbereich
    Fachbereich 01 – Evangelisch-Theologische Fakultät
    Der Nahostkonflikt ist bis in die Gegenwart auch im westdeutschen Protestantismus immer wieder Anlass zu kontroversen Diskussionen. In vielen Verlautbarungen lässt sich eine enge Relation von theologischen und politischen Äußerungen erkennen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, diese Zusammenhänge unter besonderer Berücksichtigung der Themen Judentum und Israel zu analysieren. Die Untersuchung nimmt dabei die Jahre zwischen dem Sechstagekrieg (1967) und der Ersten Intifada (1987-1993) in den Blick. Diese waren geprägt von zahlreichen gewaltsamen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Politisierung- und Pluralisierungsprozesse und den theologischen Diskussionen um das christlich-jüdische Verhältnis wird der Nahostkonflikt in den 1970er und 1980er zu einem vieldiskutierten und kontroversen Thema innerhalb des westdeutschen Protestantismus. Dem umfangreichen Meinungsspektrum wird hier erstmals nachgegangen.