Erstmals Fortbildungsprogramm „Fachjournalist/in Religion“
Exzellenzcluster und Journalistenschule qualifizieren Medienprofis für Religionsthemen
Pressemitteilung vom 31. Januar 2020
Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU und die Journalistenschule ifp bieten ab Herbst die bundesweit erste berufsbegleitende Fortbildung „Fachjournalist/in Religion“ an. Sie soll Medienprofis qualifizieren, über Religionen in pluralisierten Gesellschaften differenziert und kritisch zu berichten. Das im deutschsprachigen Raum einmalige Programm „Fachjournalist/in Religion“ wird in sieben Modulen an religiös relevanten Orten im In- und Ausland abgehalten. Es ist eine Kooperation der katholischen Journalistenschule ifp mit dem Exzellenzcluster und der Katholischen Akademie in Berlin.
„Die Konflikte um religionspolitische Themen haben in westlichen Gesellschaften, bei abnehmender Religiosität, zugenommen. Das religiöse Feld ist unübersichtlich geworden“, erläutern Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Nils Jansen, Sprecher des Exzellenzclusters, und die Leiterin der Wissenschaftskommunikation, Viola van Melis. „Medien prägen nachhaltig das Bild von Religionen in unserer Gesellschaft. Um unter jungen Journalistinnen und Journalisten das Fachwissen über die religiöse Vielfalt zu steigern, beteiligt sich unser Forschungsverbund am neuen Fortbildungsprogramm. So können wir unserer täglichen Medienarbeit zur Vermittlung von Forschungswissen Nachhaltigkeit verleihen. Wir hoffen, dadurch den Fach- und Wissenschaftsjournalismus zu stärken.“
Fortbildungsprogramm
Die Fortbildungsreihe „Fachjournalist/in Religion“ will Journalistinnen und Journalisten qualifizieren, über die vielfältigen religiösen Entwicklungen und Konflikte in westlichen Gesellschaften professionell zu berichten, wie der Journalistische Direktor des ifp, Bernhard Remmers, darlegt. Die Teilnehmenden lernen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in Deutschland kennen, erleben die religiöse Praxis verschiedener Gemeinschaften und besuchen Gotteshäuser ebenso wie Orte des interreligiösen Austauschs. Sie knüpfen Kontakte zu Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Kultur und werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der interdisziplinären Religionsforschung des Exzellenzclusters sowie ausgewiesenen Religionsjournalistinnen und -journalisten unterrichtet. Zum Transfer in die journalistische Praxis erproben sie journalistische Gattungen, Quellen und Rechercheinstrumente an Themen aus dem Spannungsfeld von Religion und Gesellschaft.
Das Programm umfasst sieben jeweils dreitägige Seminarmodule mit Exkursionen an verschiedenen Standorten sowie zum Abschluss als Zusatzangebot eine Studienreise nach Jerusalem. Tagungsorte sind Berlin, Frankfurt am Main, München, Münster und Wien. Auf dem Fortbildungsprogramm stehen fächerübergreifend behandelte Fachgebiete wie: der politische und gesellschaftliche Umgang mit der wachsenden weltanschaulichen Vielfalt, Herausforderungen des Religionsverfassungsrechts, Fragen der Religionsgemeinschaften nach Glauben und gelebter Religiosität, Religion in den Einwanderungsgesellschaften Europas, Dialog und Konflikt zwischen verschiedenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sowie die Rolle von Religionen in internationalen Konflikten der Vergangenheit und Gegenwart. (vvm)