Migration und religiöse Praxis
Studie der Graduiertenschule: Ethnologin begleitet Muslime von Indien nach Südafrika
Mit „Migration und religiöser Praxis“ beschäftigt sich eine neue gleichnamige Dissertationsstudie aus der Graduiertenschule des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. „Beispielhaft für heutige komplexe Migrationsprozesse zwischen Indien und Südafrika und die weltweit verhandelte Spannung zwischen islamischen Stilen steht die indo-muslimische Kaste der Sunni Vohras“, erläutert die Autorin und Ethnologin Dr. Julia Koch. Für diese ethnographische Analyse begleitet Julia Koch in Feldforschungen Angehörige der Kaste auf ihrem Weg, der in zwei Dörfern der Abreise in Gujarat/Westindien beginnt und in zwei Ankunftsräumen in Südafrika endet. Die Arbeit ist im Bielefelder transcript-Verlag erschienen.
„Diese Forschungsposition erlaubt es, die Orte symmetrisch zu betrachten und die gegenwärtige Migration in die ehemaligen südafrikanischen ,Homelands‘ in einen historischen Kontext einzubetten“, so Dr. Koch. Durch die Perspektive der Kastenangehörigen gelinge es zudem, einen Blick auf die sich wandelnde muslimische Praxis zu werfen. Die Studie trägt den Untertitel „Gujarats sunnitische Muslime in den ehemaligen ,Homelands‘ Südafrikas“.
Dr. Julia Koch war von Juli 2008 bis Juni 2011 Doktorandin an der Graduiertenschule des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Die Dissertation betreute die Ethnologin Prof. Dr. Helene Basu vom Forschungsverbund. Von Januar bis August 2012 forschte Dr. Koch mit einem DAAD-Stipendium in Südafrika. 2015 drehte sie gemeinsam Prof. Basu einen ethnographischen Film zu sunni-muslimischen indischen Immigranten in Johannesburg. Sie war 2016 Guest Lecturer an der südafrikanischen Rhodes-Universität in Grahamstown. Dr. Koch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie in Münster. (ska/vvm)