Zur westfälischen Kirchenpolitik

Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis für Historiker Dr. Christian Helbich

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Dr. Hermann-Josef Schmalor vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (l.) und Prof. Dr. Werner Freitag vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ gratulierten Preisträger Dr. Christian Helbich (Mitte).

Historiker Dr. Christian Helbich hat für seine Dissertation über die westfälische Kirchenpolitik des 16. Jahrhunderts den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis 2012 erhalten. Die Jury lobte den Autor für die Verbindung von stadt-, sozial- und ideengeschichtlichen Zugriffen sowie die Untersuchung der humanistischen Reform als ein besonders städtisches Phänomen. Die Arbeit ist bei Historiker Prof. Dr. Werner Freitag vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ entstanden und mit Unterstützung des Exzellenzclusters unter dem Titel „Pax et Concordia. Konzeption und Praxis religiösen Ausgleichs in westfälischen Städten im Reformationszeitalter“ im münsterischen Aschendorff-Verlag erschienen.

Die Studie zeigt, wie Verantwortliche in den Städten Dortmund, Essen und Bielefeld humanistische Reformvorstellungen und die landesherrliche Kirchenpolitik des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg aufgenommen haben. Dabei ging es zunächst um das Frömmigkeits- und Bildungsideal in der Stadt, beispielsweise um die Frage der religiösen Erziehung in den städtischen Schulen. Dazu nimmt der Historiker Reformen im Kirchen- und Gerichtswesen in den Blick, etwa zur Abendmahlpraxis oder zur Frage nach dem volkssprachigen Gemeindegesang im Gottesdienst.

Preis würdigt hervorragende Arbeiten zur Landesgeschichte

Buchcover Pax et Concordia

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Dr. Christian Helbich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für vergleichende Städtegeschichte der WWU Münster. Er kooperiert mit dem Cluster-Forschungsprojekt B4 „Segen für die Mächtigen: Legitimität und Legitimation politischer Herrschaft in spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtprozessionen“. Der Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, würdigt seit 1991 hervorragende Arbeiten junger Historiker und Historikerinnen zur Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens. (bhe)

Hinweis: Christian Helbich: Pax et Concordia. Erasmische Reformkonzepte, humanistisches Bildungsideal und städtische Kirchenpolitik in Dortmund, Essen und Bielefeld im 16. Jahrhundert. Aschendorff Verlag Münster 2012. ISBN 978-3402150535