Hegels „Wissenschaft der Logik“
Renommierte Hegelforscher interpretieren das wohl am schwersten zugängliche Werk der Philosophiegeschichte
Die „Wissenschaft der Logik“, die Georg Wilhelm Friedrich Hegel in drei Bänden in den Jahren 1812 bis 1816 veröffentlicht hat, steht im Mittelpunkt eines internationalen Workshops am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Sie stellt die Grundlage seines philosophischen Systems dar, das Hegel 1817 mit der „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse“ erstmals veröffentlicht und später in seiner Berliner Zeit aus- und mehrfach überarbeitet hat.
Hegels „Wissenschaft der Logik“ gilt als eines der komplexesten und für die Interpretation am schwersten zugänglichen Werke der Philosophiegeschichte. Obwohl seit fast 200 Jahren eine Vielzahl bedeutender Interpretationen des Gesamtwerks oder zentraler Abschnitte desselben vorgelegt worden sind, gibt es in vielen zentralen Aspekten und Abschnitten des Werkes bisher nur ein geringes Maß an Konsens hinsichtlich ihrer Deutung. Im Bezug auf die „Wissenschaft der Logik“ lässt sich in der Forschung nicht einmal ein Mainstream plausibler Deutungen von eher randständigen Rekonstruktionen unterscheiden. Offen ist beispielsweise, inwiefern Hegel mit der „Wissenschaft der Logik“ ein ontotheologisches Programm verfolgt, oder ob er nicht vielmehr eine sinnkritische Analyse der Implikationen von Grundbegriffen zu liefern sucht.
Die Teilnehmer des internationalen Workshops versuchen, gemeinsam eine das gesamte Werk umfassende Interpretation zu entwickeln. Acht international und national renommierte Hegelforscher kommentieren dazu jeweils einen Abschnitt der „Wissenschaft der Logik“. Der Workshop findet am 21. und 22. März im Festsaal am Schlossplatz 5 statt. Organisiert wird er von Prof. Dr. Michael Quante und von Amir Mohseni, die am Cluster im Projekt A17 zum Thema „Konstellationen der Religions- und Staatskritik im Linkshegelianismus“ forschen. (bhe)
Programm
Montag, 21. März |
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10:00-10:15 |
Begrüßung |
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10:15-11:45 |
Erstes Buch: Das Sein – Erster Abschnitt: Qualität |
Anton Friedrich Koch (Heidelberg) |
12:00-13:30 |
Erstes Buch: Das Sein – Zweiter Abschnitt: Quantität |
Stephen Houlgate (Coventry) |
15:00-16:30 |
Erstes Buch: Das Sein – Dritter Abschnitt: Das Maß |
Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig) |
16:45-18:15 |
Zweites Buch: Das Wesen – Erster Abschnitt: Das Wesen als Reflexion in ihm selbst |
Michael Quante (Münster) |
Dienstag, 22. März | ||
9:15-10:45 |
Zweites Buch: Das Wesen – Zweiter Abschnitt: Die Erscheinung | Dietmar Heidemann (Luxembourg) |
11:00-12:30 |
Drittes Buch: Die subjektive Logik – Erster Abschnitt: Die Subjektivität |
Friedrike Schick (Tübingen) |
14:30-16:00 |
Drittes Buch: Die subjektive Logik – Zweiter Abschnitt: Die Objektivität |
Dean Moyar (Baltimore) |
16:15-17:45 |
Drittes Buch: Die subjektive Logik – Dritter Abschnitt: Die Idee |
Ludwig Siep (Münster) |