„Compassio“ – Ein Gefühl mit Geschichte
Vortrag von Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Sigrid Weigel
Helfen, trösten, Anteil nehmen: Über kulturgeschichtliche Wurzeln und Traditionslinien des Mitleids, spätlateinisch „compassio“, spricht die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Sigrid Weigel am Dienstag, dem 6. Dezember, am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Münster. Der Vortrag mit dem Titel „Compassio – zur christlichen Kulturgeschichte eines sozialen Habitus“ findet im Rahmen der Säulensitzungen des Exzellenzclusters statt. Er beginnt um 10.15 Uhr im Hauptgebäude des Exzellenzclusters an der Johannisstraße 1-4, Raum J119. Alle Interessierten sind eingeladen. Prof. Weigel ist vom 6. bis 13. Dezember auf Einladung von Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf als Gastwissenschaftlerin am Exzellenzcluster.
Prof. Weigel ist Direktorin des Berliner Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), Vorsitzende der Geisteswissenschaftlichen Zentren Berlins und Professorin am Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin. Derzeit leitet sie die Projekte „Figurationen des Märtyrers“, „Gesicht als Artefakt“, „Susan Taubes – Biografie und Edition“ und „SchädelBasisWissen“. Zu ihren am ZfL abgeschlossenen Forschungsprojekten gehören unter anderem das Projekt „Figuren des ‚Sakralen‘ in der Dialektik der Säkularisierung“ sowie das Projekt „Das Konzept der Generation. Zur narrativen, zeitlichen und biologischen Konstruktion von Genealogie“. Die Referentin gehört zu den Begründerinnen der literaturwissenschaftlichen Genderforschung in Deutschland („Die Stimme der Medusa. Schreibweisen in der Gegenwartsliteratur von Frauen“, 1987).
2008 hat Prof. Weigel das Buch „Walter Benjamin. Die Kreatur, das Heilige, die Bilder“ veröffentlicht. Zu diesem Thema hält sie am 8. Dezember im Cluster einen Doktoranden-Workshop. Die Diskussionsgrundlage des Workshops bilden das „Theologisch-politische Fragment“ und der Essay „Karl Kraus“ von Walter Benjamin. (bhe)