Warum sterben Menschen für Gott?
Niederländischer Theologe spricht in Münster über religiöse Märtyrer
Der Amsterdamer Theologe Prof. Dr. Jan Willem van Henten spricht am Mittwoch, 9. Juni, am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ über religiöse Märtyrer. Der Experte beleuchtet insbesondere den geschichtlichen Hintergrund des Themas Martyrium. Der öffentliche, englischsprachige Abendvortrag „Noble Death and Martyrdom in Antiquity“ („Nobler Tod und Martyrium in der Antike“) ist um 19 Uhr im Fürstenberghaus, Hörsaal F4, zu hören. Theologe van Henten will erläutern, inwieweit sich im Judentum und frühen Christentum fast zeitgleich eigene Martyriumstraditionen entwickelten. Dabei geht der Wissenschaftler bis zum freiwilligen „heldenhaften Tod“ in der griechisch-hellenistischen Philosophie und Kultur zurück und untersucht, welchen Einfluss dieser auf das Martyrium in den beiden Religionen hatte.
Der Vortrag ist Teil der international besetzten Tagung „Leben oder sterben für Gott?“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“, die vom 9. bis 11. Juni 2010 stattfindet. Die Frage, wie stark sich die verschiedenen Traditionen religiös begründeter Selbsttötung im Judentum, Christentum und Islam dabei gegenseitig beeinflusst haben, steht im Fokus der Tagung. Prof. Dr. Regina Grundmann, Judaistin am Exzellenzcluster, und Theologe Dr. Sebastian Fuhrmann von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU organisieren die Veranstaltung. (han)