Letzte Dinge
Symposium über Eschatologie als Scheideweg/am Scheideweg
Einen regen interreligiösen Gedankenaustausch erwarten die Organisatoren eines Symposiums am Exzellenzcluster „Religion und Politik“, bei dem jeweils drei Vertreter aus dem christlichen und muslimischen Kontext ihre Perspektive auf die Eschatologie vorstellen. Diese eigne sich besonders für eine vergleichende Analyse, heißt es in der Ankündigung des Symposiums mit dem Titel „Letzte Dinge. Eschatologie als Scheideweg/am Scheideweg“.
Einen Schwerpunkt legt das Programm auf das Gewaltpotential der Religionen – die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod werde häufig zur Legitimation für Gewalt funktionalisiert, so die Veranstalter. Das Symposium soll die Zusammenhänge von eschatologischen Vorstellungen aufzeigen und ihren Stellenwert für die jeweilige Glaubensidentität und für die Bereitschaft zur Versöhnung verdeutlichen.
Die Tagung findet am 29. und 30. Januar im Liudgerhaus am Überwasserkirchplatz 3 statt. Für persische und englische Vorträge wird eine informelle Übersetzung angeboten. Eine Anmeldung bis zum 15. Januar ist erforderlich.
Öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Mohammed Arkoun
Am Freitag, dem 29. Januar, laden die Veranstalter zu einem öffentlichen Vortrag ein. Referent ist Prof. em. Dr. Mohammed Arkoun (Paris). Er spricht um 19.30 Uhr im Hörsaal F1 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 über das Thema „Rethinking the Concept of Religion through the Example of Islam”.
Die Organisatoren der Tagung, Prof. Dr. Muhammad Sven Kalisch, Prof. Dr. Klaus von Stosch, Prof. Dr. Jürgen Werbick, Daniel Bugiel und Menno Preuschaft forschen am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ im Projekt D12 Vergleichende Studie zu Strategien der Pazifizierung religiöser Geltungsansprüche. (bhe)
Freitag, 29. Januar 2010 | ||
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13:30 | Prof. Dr. Klaus von Stosch, Paderborn | Einführung in die Tagung |
13.45 | Prof. DDr. Thomas Schärtl, Augsburg | Glaubensgewissheit und eschatologische Hoffnung. Über das Befriedungspotenzial des eschatologischen Vorbehalts |
16:00 | Prof. Dr. Jürgen Werbick, Münster | Widerstands-Gewissheiten. Apokalyptische Vergewisserungen einer "anderen Welt" |
19:30 | Prof. em. Dr. Mohammed Arkoun, Paris | Rethinking the Concept of Religion through the Example of Islam Öffentlicher Vortrag im Hörsaal F1 (Fürstenberghaus) |
Samstag, 30. Januar 2010 | ||
9:00 | Ayatollah Seyyed Abbas Hosseini Ghaem-Maghami, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) | Grundlagen des Dialogs - eine schiitische Position zur Anerkennung der Heilsgewissheit des Anderen (Arbeitstitel) |
10:45 | Prof. Dr. Martin Ebner, Münster | Endgericht als Verunsicherung oder: Von der Gewissheit, dass die letzte Entscheidung nicht in menschlicher Hand liegt |
14:00 | Prof. Dr. Muhammad Sven Kalisch, Münster | Philosophische Implikationen islamischer Vorstellungen vom Leben nach dem Tode |
15:30 | Schlussreflexion |