Filme, Masken, Inschriften
Wissenschaftler des Exzellenzclusters stellen beim Eröffnungsfest des Vom-Stein-Hauses ihre Forschungsarbeit vor
Die Germanisten der WWU Münster laden zum Einweihungsfest ins Vom-Stein-Haus am Hindenburgplatz 34 ein. Am Freitag, dem 23. Oktober, ab 15 Uhr präsentieren Institutsmitglieder ihre Forschungsprojekte und Arbeitsgebiete. Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ sind dabei, nämlich die Arbeitsgruppe Autorschaft, das Cluster-Projekt C19, „Konfessionalisierung der Sprache“, und der Literaturwissenschaftler Dr. Christian Schmitt.
Dessen Cluster-Projekt „Genealogien der Gemeinschaft“ untersucht die Rolle literarischer Texte in Phasen der gesellschaftlichen Umordnung, speziell in Gemeinschaften um 1800. Ein Beispiel dafür sind die rhetorischen „Weckrufe“ der politischen Romantik, die im untersuchten Zeitraum allerorts erschallen. Beim Tag der offenen Tür der Germanisten jedoch geht es um ein aktuelleres Medium, über das er ebenfalls forscht: Dr. Christian Schmitt lädt zu einer Filmpräsentation mit dem Titel „Kinopathos. Große Gefühle im Film“ ein.
Eine mögliche Konfessionalisierung der Sprache in der Frühen Neuzeit steht im Mittelpunkt des Forschungsprojekts C19 von Prof. Dr. Jürgen Macha. Hat sich die Konfessionalisierung auf den schriftlichen Sprachgebrauch in der Frühen Neuzeit ausgewirkt? Die Sprachwissenschaftler untersuchen verschiedene Textsorten wie historische Ratsprotokolle, Schulordnungen und Inschriften. Zum Eröffnungsfest im Vom-Stein-Haus haben die Projektmitarbeiter eine Ausstellung vorbereitet.
Die Arbeitsgruppe Autorschaft des Exzellenzclusters untersucht die Inszenierung von Autorschaft im Spannungsverhältnis von Religion und Politik und fragt nach der spezifischen Autorität des Autors von der Antike bis zur Gegenwart. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit diese Bilder religiöse Muster beerben oder weiterschreiben und in welcher Weise mit ihnen politisch agiert wird. Die AG am Lehrstuhl Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf präsentiert ihre Arbeit unter dem Titel „Autorschaft als Maskenspiel“.
Neben den Projektvorstellungen, Rezitationen und Workshops des Centrums für Rhetorik gibt es einen Bücherflohmarkt und eine von der Fachschaft organisierte Party mit Livemusik, Kabarett und DJs. (bhe)