Meinung zum Masterschwerpunkt Psychologische Analyse Sozialer Dynamiken
Paula Schweppe
Ich studiere aktuell…
…Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Im Rahmen meiner Doktorand:innenstelle beschäftige ich mich mit…
…der psychiatrischen fMRT-Forschung. Grob heruntergebrochen, werden wir die Auswirkungen von transkranieller Wechselstrom-Stimulation (tACS) verschiedener Gehirnareale auf das menschliche Belohnungssystem untersuchen. In einer kombinierten tACS-fMRT-Studie möchten wir herausfinden, ob sich Gewinn- und Verlust-assoziierte neuronale Aktivitäten mittels tACS-Stimulation beeinflussen lassen. Perspektivisch könnte dies u.a. für die Therapie von Patient:innen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung bedeutsam sein, welche durch (selbst-) schädigende Handlungen versuchen, ihr Belohnungssystem zu stimulieren.
In meiner Freizeit engagiere ich mich…
…für den interkulturellen Austausch unter Studierenden in Gießen. Da mir persönlich viel am interkulturellen Austausch liegt und ich schon mehrmals Erfahrungen im Ausland sammeln durfte, die meiner Persönlichkeitsentwicklung sehr gut getan haben, verbringe ich neben dem Studium Zeit damit Möglichkeiten zu finden, den interkulturellen Austausch unter Studierenden in Gießen zu fördern. So arbeite ich z.B. im Erasmusbüro der medizinischen Fakultät, organisiere das Buddy-Programm und engagiere mich auf lokaler Ebene bei der AG X (AG Austausch) der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd).
Ich profitiere heute von meiner Zeit als studentische Hilfskraft und Abschlussarbeitskandidatin in Münster, …
…weil ich dank meiner sehr guten und umfangreichen Ausbildung im Bereich der Methodik und der Statistik während meines Psychologiestudiums an der Universität Münster, heute über Fertigkeiten verfüge, die mir z.B. bei der statistischen Analyse komplexer (tACS-fMRT) Daten helfen. Besonders profitiere ich außerdem von meinem theoretischen Wissen und meinen Erfahrungen im Bereich der Forschungsarbeit, was mir ermöglicht, medizinische Studien nicht „einfach nur zu verstehen“, sondern sie auch bezüglich ihrer Aussagekraft einordnen zu können. Im medizinischen Kontext ist dies z.B. wichtig, um zu verstehen, auf welcher Studienlage Therapieempfehlungen oder medizinische Leitlinien basieren.
Die für mich prägendste Zeit meines Psychologiestudiums…
…war die Zeit, in der ich an meiner Abschlussarbeit gearbeitet habe: Meine Abschlussarbeit war in ein großes Forschungsprojekt eingebunden. Hierbei haben wir untersucht, wie man Persönlichkeit am genauesten erfassen kann und dabei u.a. die klassische Persönlichkeitserhebung mit Hilfe von Trait-Fragebögen der Erfassung von Persönlichkeit mittels zeit- und eventbasierten State-Fragebögen, die teilweise über Smartphones erhoben wurden, gegenübergestellt. Außerdem haben wir Selbst- und Fremdeinschätzungen, die mit den o.g. Methoden erhoben wurden, miteinander verglichen. Mit Daten zu arbeiten, die mit Hilfe modernster Methoden erhoben wurden, war für mich sehr beeindruckend. Darüber hinaus habe ich es als bereichernd empfunden, zu lernen, wie man die z.T. komplexen Datensätze aufbereitet und analysiert. Dank der hervorragenden Betreuung durch die Dozierenden der Persönlichkeitspsychologie habe ich hier meine Fertigkeiten weiter ausbauen und mein Wissen vertiefen können und fühle mich gut vorbereitet auf statistische Problemstellungen, die mir eventuell während meines weiteren Werdegangs noch begegnen werden. Außerdem hatte ich das Vergnügen, meine Abschlussarbeit auf mehreren Kongressen vorstellen zu dürfen und sie letztendlich als Paper zu publizieren. So habe ich authentische Einblicke in die psychologische Forschungsarbeit erhalten.
Für meinen weiteren beruflichen Werdegang nehme ich mit…
…ein geschärftes lösungsorientiertes Denken, statistische Fertigkeiten, die mir bei meiner eigenen Forschung nutzen, sowie theoretisches Wissen, was mir ermöglicht, wissenschaftliche Arbeiten z.B. bezüglich ihrer Qualität einordnen zu können und so Therapieempfehlungen ggf. kritisch bewerten zu können.