Modelle und Schauplätze
Part 2 - 14:00 – 17:00 Uhr
In den Sitzungen zur Philologie werden Ansätze diskutiert, die die philologische Arbeit und die sog. „philologische Frage” nicht fach- und disziplingeschichtlich zu fassen bzw. zu beantworten suchen, sondern Philologie als eine spezifische Tätigkeitsform denken. Die Vorstellung der philologischen Tätigkeit als Praxis oder Praxisform soll anhand zwei zentraler Fragen erfolgen: „Wo ist die Philologie?” und „Was macht die Philologie?” Damit wird an bereits etablierten Fragestellungen in den science studies angeschlossen. Bei der Suche nach möglichen Antworten auf diese Fragen werden die Vor- und Nachteile erwogen, statt von „der Philologie” oder „den Philologien“ von „dem Philologischen” zu reden. Anhand zweier Texte von David C. Greetham, des berühmten amerikanischen textual scholar wird nach Modellen gesucht, an denen sich die Philologien in ihrer Geschichte bewusst oder unbewusst orientierten und die als Grundlagen für ihre Selbstbeschreibungen dienten. Diese Modelle implizieren immer auch imaginative oder tatsächliche Schauplätze, an denen philologische Praktiken vollzogen werden. Gegenwärtig scheint sich ein neues Modell für die philologische Arbeit starkzumachen, das einen neuen Schauplatz impliziert: das Labor.