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Wir betrachten nun
Gl. (6)
für
=
mit kleinen Zeitdifferenzen ,
um im Limes
eine Gleichung für die Zeitableitung
zu bekommen.
Wir erhalten
|
(7) |
für
.
Wenn wir nun
für kleine
taylorentwickeln wollen,
müssen wir berücksichtigen,
daß
wegen der Normierungsbedingung
|
(8) |
also
auch von allen
mit
abhängt.
Schreiben wir also
|
(9) |
(wobei wir die rechte Seite auch für unnormierte
verwenden könnten),
so erhalten wir durch eine Taylorentwicklung
in = ,
Hierbei bezeichnet
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(11) |
die momentane Übergangsrate von nach pro Zeiteinheit
und der Term
|
(12) |
sorgt dafür,
daß die Normierungsbedingung
auch für das
taylorentwickelte gültig bleibt.
Wir setzten hier die Existenz von voraus,
bemerken jedoch, daß im allgemeinen Gl. (10)
nicht gelten muß [7,9].
Setzen wir jetzt für kleines
die Taylorentwicklung (10)
in die Chapman-Kolmogorov-Gleichung
Gl. (7) ein,
so finden wir für
= ,
Bringen wir den Term
auf die linke Seite,
teilen durch
und bilden den Grenzübergang
,
so erhalten wir [für in stetige
,
,
, also z.B.
=
]
die sogenannte
Mastergleichung
|
(14) |
Die Gleichung läßt sich also als Bilanzgleichung verstehen,
in der die Änderung von
gegeben ist in der Form
Gewinn- minus Verlustterm
bzw. Zufluß- minus Abflußterm.
Die Fall
bedeuted hier also,
daß Mehrfachterme,
wie z.B. einen Wechsel
von nach
und anschließend wieder zurück nach ,
nicht berücksichtigt werden.
Für eine diskrete -Variable
wird Gl. (14)
zu,
|
(15) |
Analog erhält man für diskrete Zeiten
eine Differenzengleichung
(unter der Voraussetzung, daß pro betrachtetem Zeitintervall nur ein
Übergang gemäß der gewählten Übergangswahrscheinlichkeiten
stattfindet).
In abstrakterer Form läßt sich
die Mastergleichung (14)
schreiben als
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(16) |
wobei
=
und
einen linearen Operator
darstellt
mit Matrixelementen,
|
(17) |
Gl. (16)
hat für zeitunabhängiges
=
die formale Lösung
|
(18) |
die aber in der Regel nicht benutzt werden kann
um zu finden.
Bei diskreten
wird eine endlichdimensionale Matrix.
Die folgenden speziellen Eigenschaften
von lassen sich leicht überprüfen
|
(19) |
Für daraus sich ergebende Folgerungen siehe zum Beispiel
[9].
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Joerg_Lemm
2000-02-25