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In Abschnitt werden die Linien konstanter Physik für das Sine-GORDON-Modell
vorgestellt. Dazu betrachtet man das asymptotische Verhalten der Schichtdicke bei
großen Gittern. Für Sine-GORDON-Modelle in der rauhen Phase, d. h. mit Fugazitäten und
Temperaturen entspricht
dieses Verhalten
demjenigen einer freien Theorie bei einer effektiven Temperatur . Unter einer
Linie konstanter Physik versteht man all diejenigen Sine-GORDON-Modelle , die zu einer
effektiven Temperatur gehören.
Eine RG-Transformation ändert das Verhalten der Theorie bei großen Abständen
und damit das asymptotische Verhalten der Schichtdicke nicht. Da
in der rauhen Phase der
RG-Fluß zu freien Fixpunkttheorien führt, müssen alle
von einer Linie konstanter Physik ausgehenden RG-Trajektorien in derselben RG-Fixpunkttheorie
enden. Gerade der Umstand, daß die Temperatur dieser Fixpunkttheorie kleiner
als die Starttheorie sein soll, kann als ein Indiz für das KT-Szenario gewertet werden.
Um dies nachzuweisen, hat man somit zwei Möglichkeiten:
- Man betrachtet, wie in Abschnitt geschehen, das Verhalten der
Schichtdicke für große Gitter und ermittelt daraus die effektive Temperatur.
Da die Unterschiede zwischen Start- und effektiver Temperatur sehr klein sind, und somit
die Schichtdicken mit MC-Simulationen sehr genau gemessen werden müssen, ist die obere
Grenze für die Gittergröße bei erreicht.
Je näher allerdings die Starttheorie bei der kritischen Linie liegt, um so
größer sind die Gitter, bei denen der logarithmische Anstieg sauber zu beobachten ist.
Dieses Phänomen macht
die Schichtdickenanalyse in der Umgebung der kritischen Linie unbrauchbar.
- Man verfolgt den RG-Fluß bis zum RG-Fixpunkt und
ermittelt nach Gleichung () dessen Temperatur.
Diese effektive Temperatur der effektiven Hamiltonfunktion kann nur dann mit ausreichender
Genauigkeit bestimmt werden, wenn man den RG-Fluß für große Gitter
betrachtet, sonst würde die Differenz zwischen Start- und effektiver Temperatur in den
Fehlern der Gitterableitung untergehen. Es hat sich in den Kapiteln 3 und 4 herausgestellt,
daß RG-Transformationen maximal bis zu einer Skalenänderung um den Faktor
durchführbar sind. Dies reicht aber offensichtlich nicht aus, um nahe genug an den
Fixpunkt heranzukommen, da man zwar die Konvergenz der effektiven Temperatur gegen eine
Fixpunkttemperatur erkennt, diese aber noch nicht mit ausreichender Genauigkeit bestimmen kann.
Diese beiden Methoden sollen nun miteinander kombiniert werden. Dazu führt man zuerst,
ausgehend von der Starttheorie, eine RG-Transformation durch, so daß man zu einer
effektiven Theorie gelangt, für die der logarithmische Anstieg auf kleineren
Gittern als bei der Ausgangstheorie zu beobachten ist. Anschließend analysiert man
das asymptotische Verhalten der Schichtdicke dieser effektiven Theorie.
Sinnvoll ist diese Strategie nur, wenn die Anzahl der Kopplungen
der effektiven Theorie relativ klein bleibt, z. B. 10 bis 100, und
die Wechselwirkungen der effektiven Hamiltonfunktion ``MC-freundlich'' sind, d. h., der
Mehraufwand für die Simulation der komplizierteren Wechselwirkungen darf den
Gewinn, der durch die Reduktion auf kleinere Gitter entstanden ist,
nicht übersteigen.
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