Geschlechtergerechtigkeit

„Warum entscheiden sich Frauen zum Ausstieg oder gegen eine Karriere in der Physik?“

Dieser Leitfrage geht der Forschungsbereich Geschlechtergerechtigkeit nach und widmet sich der Untersuchung des „Gender Gaps“ sowie der gläsernen Karrieredecke. Geschlechterstereotype, Dramatisierungen von Geschlechterunterschieden und Exklusionsmechanismen spielen hier auf dem Weg zu neuen Maßnahmen der Karriereentwicklung in der Physik eine Rolle.

Physik als eine der geschlechtshomogensten Disziplinen provoziert nahezu die Frage nach der Vergeschlechtlichung akademischer Wissenskulturen. Insbesondere in höheren Karrierestufen der wissenschaftlichen Nachwuchsphase nach der Promotion fällt die Beharrlichkeit von Geschlechterungerechtigkeiten auf. Physikerinnen berichten von mangelnden Vorbildern („role models“) und fehlender Work-Life-Balance, die zu geschlechtssegregierten Berufsentscheidungen führen. So entscheiden sich überproportional viele Physikerinnen für Lehramt, Wissenschaftsmanagement oder -journalismus. In diesem Arbeitsbereich werden auf verschiedenen Ebenen Einflussfaktoren auf die Karriereverläufe von Physikerinnen hinsichtlich des Aussteigens („leaky pipeline“) oder des Fehlens von Karriereentwicklungsperspektiven („glass ceiling“) untersucht.