Heimat und Zugehörigkeit in einer globalisierten Welt
Die globalisierte Welt ist durch internationale Migration geprägt. Eine große Zahl von Einzelpersonen, oft auch ganze Bevölkerungsgruppen, verlassen aus verschiedenen Gründen ihre traditionelle Heimat. Welche Bedeutung "Heimat" und "Zugehörigkeit" im Kontext der weltweiten Diaspora (griechisch für "Verstreutheit") haben und wie die Begriffe erweitert oder umgedeutet werden, sind die Leitfragen der interdisziplinären Tagung "Diasporic Constructions of Home and Belonging", zu der über 100 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland vom 22. bis zum 24. September an der Universität Münster zusammen kommen.
Für Nationalstaaten und Zivilgesellschaften stellt das Phänomen der zunehmenden Migration eine massive kulturelle, wirtschaftliche und politische Herausforderung dar. Es birgt jedoch auch zahlreiche Chancen und neue Perspektiven. In insgesamt 20 Panels mit je drei Vorträgen greifen Vertreter aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen, darunter Literatur- und Kulturwissenschaft, Sozial- und Politikwissenschaft, Sozialanthropologie, Architektur, Geographie und Geschichte, auf der Tagung in Münster verschiedene Aspekte aus dem Bereich der Diaspora-Studien auf und stellen aktuelle Arbeiten und Forschungsansätze vor.
Zum Tagungsprogramm gehören auch vier Keynote-Vorträge international renommierter Wissenschaftler. Am Montag, 23. September, hält der bekannte Literaturwissenschaftler und Postkolonialismus-Theoretiker Prof. Homi K. Bhabha (Harvard University, USA) einen Vortrag zum Thema [Neuer Vortragstitel! - Änderung vom 16.09.2013] "Living Side By Side: On Culture and Security". Am Dienstag, 24. September, sprechen der indoamerikanische Schriftsteller, Journalist und Englisch-Professor Amitava Kumar (Vassar College, USA), die Sozialanthropologin Prof. Pnina Werbner (Keele University, GB) und der Literatur- und Kulturwissenschaftler Prof. Ihab Hassan (University of Wisconsin-Milwaukee, USA).
Das Tagungsprogramm steht allen Interessierten gegen eine Tagungsgebühr offen. Bis zum 1. September gilt ein reduzierter Beitrag von 50 Euro bzw. 30 Euro für die Teilnahme an nur einem der Tagungstage. Die Tagungssprache ist Englisch.
Veranstaltet wird die Tagung vom EU-geförderten internationalen Marie Curie Initial Training Network (ITN) "Diasporic Constructions of Home and Belonging" (CoHaB), das seit 2011 die Diaspora-Studien an sechs Universitäten in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Indien bündelt. Koordinator des Netzwerks ist Prof. Dr. Klaus Stierstorfer vom Englischen Seminar der Universität Münster.