Ricarda Singh M.Ed.
© Institut für Didaktik der Geschichte
  • Dissertationsprojekt

    Geschichtskulturelle Zeitpraktiken im Umgang mit kontroversen Denkmälern am Beispiel des Bismarck-Denkmals in Hamburg und des Lueger-Denkmals in Wien (Arbeitstitel)

    Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Analyse geschichtskultureller Zeitpraktiken im Umgang mit kontroversen Denkmälern, die Ausdruck von zeitgenössischer Identitätsreflexion sind. Dabei steht die folgende Frage im Mittelpunkt: In welchem Zusammenhang stehen Geschichtsbewusstsein und geschichtskulturelle Zeitpraktiken einzelner Akteur*innen in Bezug auf das Bismarck-Denkmal in Hamburg sowie das Lueger-Denkmal in Wien und wie werden diese Praktiken rezipiert?

    Um diese Frage theoretisch fundiert zu analysieren, soll das Forschungskonzept Geschichtskultur herangezogen werden. Insbesondere die von Holger Thünemann präsentierte Definition von Geschichtskultur soll für das Vorhaben in theoretischer Hinsicht leitend sein.1 In seiner Definition bezieht sich Thünemann nicht nur auf Jörn Rüsen und Bernd Schönemann, sondern berücksichtigt zusätzlich die „Pluralität der Zeiten“2 und praxistheoretische Überlegungen im Anschluss an Pierre Bourdieu sowie den Praxisbegriff von Andreas Reckwitz.3 In Anknüpfung an die Theorie soll auch methodisch ein praxistheoretischer Ansatz gewählt werden. Da es in der geschichtskulturellen Forschung keine Versuche gibt, eine Methode zu entwickeln, mittels derer sich geschichtskulturelle Zeitpraktiken analysieren lassen,4 verfolgt diese Dissertation das Ziel, eine solche Methode zu entwickeln.

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    1 Vgl. Holger Thünemann: Geschichtskultur in der Pluralität der Zeiten. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 22 (2023), S. 41–55, hier S. 48.
    2 Ebd., S. 55.
    3 Vgl. Andreas Reckwitz: Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken. Eine sozialtheoretische Perspektive. In: Zeitschrift für Soziologie 32 (2003), S. 282–301.
    4 Vgl. Sabrina Schmitz-Zerres: Zeitpraktiken des Geschichtsbewusstseins. Eine praxeologische Annäherung an die geschichtsdidaktische Fundamentalkategorie. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 18 (2019), S. 131–147, hier S. 140, Anm. 70.

     

    Betreuer*innen: Prof. Dr. Holger Thünemann / Prof. Dr. Saskia Handro

  • Vita

    Akademische Ausbildung

    seit 11/2023
    Universität Münster
    Promotionsstudium in Neuerer und Neuester Geschichte
    10/2020 – 03/2023
    WWU Münster
    Master of Education für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in den Fächern Englisch, Geschichte und Bildungswissenschaften
    10/2017 – 09/2020
    WWU Münster und Universität Wien
    Zwei-Fach-Bachelor Anglistik/Amerikanistik und Geschichte
    2017
    Gymnasium Georgianum Lingen (Ems)
    Abitur

     

    Stipendien

    2019-2020
    Universität Wien
    Erasmus-Stipendium

     

    Beruflicher Werdegang

    seit 10/2023
    Universität Münster
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Geschichte
    11/2022 - 06/2023

    Mitarbeiterin am Forschungsprojekt der BAG „Gegen Hass im Netz“
    Leitung: Maik Fielitz (Das NETTZ gGmbH) und Prof. Dr. Pablo Jost (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)