Simon Dreher M.A.
© Dr. Kateryna Kobchenko
  • Dissertationsprojekt

    Zwischen Integration und Isolation. Freiwillig und unfreiwillig Migrierte in urbanen Räumen des Moskauer Russlands in der Mitte des 17. Jahrhunderts

    Anliegen meines Dissertationsprojektes ist es, die gesellschaftliche Stellung von Zugewanderten aus verschiedenen europäischen Herrschaftsgebieten im Moskauer Staat des 17. Jahrhunderts neu zu bewerten, indem ich Wechselwirkungen aber auch Divergenzen zwischen der staatlich definierten Norm, die im 17. Jahrhundert zunehmend die physische und soziale Isolation der nicht-orthodoxen Zugewanderten vorschrieb, und den im lokalen Umfeld der Zugewanderten und Zwangsmigrierten stattfindenden Interaktionen aufzeige. Mit einem auf die Zielorte der Migrationsbewegungen gerichteten Blick befasse ich mich dabei neben angeworbenen ausländischen Fachkräften und Militärs, sowie Fernhändlern und anderen, die sich freiwillig in verschiedenen urbanen Räumen des Moskauer Staates niederließen, auch mit jenen, die gegen ihren Willen in das Moskauer Reich gebracht wurden und von der Forschung bisher wenig Beachtung gefunden haben. Grundlage für die Untersuchung bilden verschiedene Fallbeispiele: 1) (inter)konfessionelle Kontakte und Konflikte in den Straßen von Moskau, 2) Arbeits- und Wirtschaftskooperationen im Kontext des Übergangs von saisonaler zu permanenter Ansiedlung von Zugewanderten in Archangelsk und Vologda, 3) die Einbindung von Gefangenen und Verschleppten in die moskowitischen Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen im Rahmen des Moskowitisch-Polnischen Krieges 1654-1667 und 4) Auseinandersetzungen um und Anpassungen an temporäre Ansiedlungen von in zarischen Diensten stehenden Militärs und ihren Angehörigen im Kontext der moskowitischen Expansion nach Sibirien. Als zentrale Quellengrundlagen dienen vor allem Bittschriften, Verhörprotokolle sowie Hof- und Personenlisten.

    Betreuerin: Prof. Dr. Ricarda Vulpius (Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Münster)
    Zweibetreuer: Univ.-Prof. Wolfgang Mueller (Institut für Osteuropäische Geschichte, Wien)

  • Vita

    Akademische Ausbildung

    Seit 2023
    Zertifikatsstudium Digital Humanities an der Universität Münster
    Seit 2022
    Promotionsstudium Osteuropäische Geschichte an der Universität Münster
    2018-2022
    Doktoratsstudium Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien
    2013-2017
    Masterstudium Geschichte (M.A.) mit Nebenfach Germanistik an der Philipps-Universität Marburg
    2009-2013
    Bachelorstudium Geschichte (B.A.) mit Nebenfach Keltologie an der Philipps-Universität Marburg
    2009
    Abitur am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung mit Wirtschaftsgymnasium Ahaus

     

    Beruflicher Werdegang

    Seit 09/2024
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster (Lehrstuhl Frühe Neuzeit, Prof. Ludwig)
    2022-2024
    Volontariat Digital Humanities am Institut für vergleichende Städtegeschichte (IStG) Münster
    2018-2022
    Universitäts-Assistenz am Institut für Osteuropäische Geschichte (IOG) der Universität Wien (Lehrstuhl Russische Geschichte, Prof. Mueller)
    2015-2016
    Studentische Hilfskraft am Fachbereich Geschichte der Universität Marburg (Fachgebiet Frühe Neuzeit, Prof. Schmidt-Voges)
    2014-2017
    Studentische Hilfskraft an der Forschungsstelle für Personalschriften Marburg (FPMR), Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz
    2013-2014
    Studentische Hilfskraft am Fachbereich Geschichte der Universität Marburg (Fachgebiet Frühe Neuzeit, Prof. Winterhager)