Künstlerdorf Schöppingen
Künstlerdorf Schöppingen

Sozial-ökologische Transformation im Reallabor Künstlerdorf Schöppingen

  • Lebensraum Künstlerdorf - Von der Natur lernen

    Dieses Projekt wurde initiiert als Begleitforschung des institutionellen sozial-ökologischen Transformationsprozesses des Residenzprogramms für internationale Künstler*innen der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Dieser Prozess nahm sich vor, sich von der Permakultur inspirieren zu lassen, um ein Leitbild für ein gerechtes und nachhaltiges Miteinander innerhalb der Künstlerdorfgemeinschaft sowie zu den Bürger*innen des Orts zu schaffen. Und zwar lauten die Ethik-Prinzipien der Permakultur: 'Sei achtsam mit der Erde', 'Sei achtsam mit den Menschen', 'Begrenze Konsum und Wachstum, verteile Überschüsse gerecht'. Hinzu kommen die Gestaltungsprinzipien, wie 'Erziele eine Ernte', 'Integriere statt abzugrenzen', 'Nutze die Ränder und schätze das Marginale', 'Nutze und schätze Vielfalt', 'Beobachte und interagiere', 'Nutze Veränderung und reagiere kreativ darauf', 'Wende Selbstregulierung an und akzeptiere Feedback', 'Kleine und langsame Lösungen'… diese können für jeder Art Beziehungen in Gemeinschaften von Menschen und Mehr-als-Menschen verstanden werden (siehe Foto-Banner auf dieser Seite).

    In einem gemeinsamen Forschungsprozess erforschte Cornelia Steinhäuser aus landschaftsökologisch-ethnographischer Perspektive durch zahlreiche Gespräche und Beteiligung an Aktivitäten die im Künstlerdorf gelebten Verständnisse von Nachhaltigkeit,  Gärtnern und dem Lernen von der Natur. Gleichzeitig unternahm Jakob Kreß im Rahmen seiner sozialwissenschaftlichen Bachelorarbeit eine Feldstudie und eine sozial-ökologische Kartierung des Künstlerdorfes und konzipierte im Rahmen dessen das Künstlerdorf als Reallabor zur Erkundung eines sozial-ökologischen Transformationsprozesses im Kulturbetrieb.
    Die Erkundung und Evaluation des so kartierten ‚experimentellen Settings‘ Reallabor erfolgte daraufhin neben der weitergeführten Begleitforschung durch eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung: das Forschungs- und Projektpraktikum: ‚Subtile Vernetzungen: Das Künstlerdorf Schöppingen als transformatives Reallabor‘. Dabei wurden weitere ‚Realexperimente‘ unternommen, wie die Mitgestaltung des Austausches mit Bürger*innen zur Wahrnehmung von und möglichen Kooperationen mit dem Künstlerdorf bei einem Visionstag und einem Diskussionsforum, sowie die Exploration von sichtbarer und unsichtbarer Vernetzung der Menschen von Künstlerdorf und Schöppingen durch das Wasser und deren Darstellung auf Wasser-Verbindungskarten.

    Inzwischen ist das Projekt gewachsen, hat sich interdisziplinär gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gemeinschafts- und Nachhaltigkeitsforschung weiterentwickelt, hat den Citizen Science Preis der Universität Münster gewonnen und hat, vor allem, zu einem tiefen Prozess des voneinander Lernens aller Beteiligten geführt. Dieser wird im Jahr 2024 mit dem Program "Making Worlds" vertieft.

    Projektverantwortliche in der AG Ökoplan: Dr'in Cornelia Steinhäuser
     
     Projektlaufzeit: Mai 2022 - Dezember 2024

  • Partner

  • Veröffentlichungen und Berichte

    Steinhäuser, Cornelia (2022). Begegnungen mit Mensch und Natur im Künstlerdorf Schöppingen: Socializing with people and nature at the Künstlerdorf. In Julia Haarman (Ed.), Ecosystem Künstlerdorf (pp. 21–41). Stiftung Künstlerdorf Schöppingen.

    Cornelia Steinhäuser (2023). Blogeintrag im ZIN-Blog Nach(haltig)-gedacht

    Hoffmann, J., Kreß, J., Haarmann, J. und Steinhäuser, C. (2023) Transformationen im Münsterland gemeinsam anstoßen. Erster Visionstag mit Interesse angenommen. (unveröffentlichter Erfahrungsbericht)

    Nolte, N.; Steinhäuser, C. (2023): Nachhaltige Veränderungen gemeinsam anstoßen. Künstlerdorf Schöppingen, Bürger*innen und die Wissenschaft. Münsterland Magazine 3/23.

    Poster

    Steinhäuser, C., Kreß, J., Leggatt, O., Wälde, P. und Haarmann, J.: "Nachhaltige und gerechte Transformation im Münsterland gemeinsam anstoßen". Posteraustellung im Rahmen des Campus Earth Day der Universität Münster, 13.10.2023.

    Vortäge

    Steinhäuser, C. (2023). Von artistic research zu kreativen Methoden der Geographie: Künstlerisch-performative Zugänge zu Raum. Deutscher Kongress für Geographie. Goethe Universität Frankfurt am Main, 22. September, Frankfurt am Main.

    Steinhäuser, C. (2023). "An artist's residency as an actor of social-ecological sustainability in the rural environment". Vortrag auf dem 30th Colloquium of the Comission on the Sustainability of Rural Systems (CSRS). International Geographical Union (IGU), Lodz, Polen, 06.06.2023.

  • Lehrveranstaltungen und Abschlussarbeiten

    Abschlussarbeiten

    Kreß, J. (2022): Das ,Künstlerdorf Schöppingen’ als Reallabor: Erkundungen einer sozial-ökologischen Transformation im Kulturbetrieb (unveröffentlichte Bachelorarbeit)

    Leggatt, O. (vorläufiger Titel: How do people experience a relationship to spatial and time scales through the meaning of water?)

     

    Lehrveranstaltung

    Sommersemester 2024:
    Projektpraktikum: Making Maps - Making Worlds: Eine StoryMap zum Wasser in und um Schöppingen

    Wintersemester 2023/24:
    Hydrogeologische und landschaftsökologische Exkursion zu den Schöppinger Quellen.

    Sommersemester 2023:
    Interdisziplinäres Forschungs- und Projektseminar: Subtile Vernetzungen: Das Künstlerdorf Schöppingen als transformatives Reallabor (Leitung: Cornelia Steinhäuser, Jessica Hoffmann, Jakob Kreß)

  • Fotos

    © O. Leggatt
    © O. Leggatt
    © C. Steinhäuser
    © C. Steinhäuser