Abstract
Individuen unterscheiden sich - sowohl beim Menschen als auch bei anderen Spezies - erheblich in ihrem Sozialverhalten. Diese Unterschiede sind untrennbar mit dem Leben anderer Individuen verbunden. Sie prägen die Auswahl, den Aufbau und die Aufrechterhaltung von sozialen Beziehungen. Gleichzeitig entwickeln sie sich innerhalb der verschiedenen Beziehungskontexte, in die sie eingebettet sind. Wie diese Unterschiede im Sozialverhalten entstehen, funktionieren und sich verändern, ist jedoch erstaunlich unklar. Mit der SFB-Initiative "Linked Lives" soll im Rahmen eines interdisziplinären, speziesübergreifenden Ansatz ein neues integratives Verständnis von Individualität im sozialen Kontext erreicht werden.
Im Vortrag werde ich zunächst den Bezug der Linked Lives-Initiative zur Exzellenzclusterinitiative "SOFI (Science of Individualisation)" und der psychologischen Forschung zu "Persönlichkeit und sozialen Beziehungen" darstellen und die Vorteile eines interdisziplinären, speziesübergreifenden Ansatz herausarbeiten. Anschließend werde ich die aktuell angedachte Struktur eines möglichen SFB-Antrags, den Stand der Planung hierzu und Möglichkeiten der Beteiligung vorstellen. Zuletzt werde ich auf die breitere Einbettung von Linked Lives in das "Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (JICE)" der Universitäten Münster und Bielefeld und den Profilbereich "Individualisation" der Universität Münster eingehen.