Altes-buch 2 1
© Uni MS - Peter Grewer

Forschung am Institut für Skandinavistik

 

Aktuelle Veröffentlichungen

Hauke, Simon: Die frühen Klostergründungen der Zisterzienser in Skandinavien und ihr Verhältnis zur geistlichen und weltlichen Macht (Münchner Nordistische Studien 54), München 2024.

Scheel, Roland: Saxo and Scandinavia, in: A Companion to Saxo Grammaticus, hrsg. von Lars Boje Mortensen und Thomas K. Heebøll-Holm, Leiden/ Boston 2024 (The Northern World 97), 203-253.

Scheel, Roland: Heldenhafte Heilige, edle Heiden und mythische Genealogien: Geschichtskonstruktionen in Skandinavien von der ersten Hagiographie bis zur Njáls saga, in: Aneignungen der Geschichte(n). Historiographische Legitimationsstrategien des europäischen Mittelalters im transkulturellen Vergleich, hrsg. von Marcel Bubert, Köln 2024, S. 313-376.

Scheel, Roland: "Deconstructing Væringjasaga: Byzantine and Old Norse Perspectives on the Varangians and on Haraldr Sigurðarson", in: The Making of the Eastern Vikings. Rus' and Varangians in the Middle Ages, hrsg. von Sverrir Jakobsson, Thorir Jonsson Hraundal, Daria Segal, Turnhout 2023 (Medieval Identities: Socio-Cultural Spaces 12), S. 151-171.

 

Neues Forschungsprojekt am Exzellenzcluster "Religion und Politik"

Paganisierungen: Erinnertes Heidentum als Element skandinavischer und europäischer Identitäten

Das Heidentum der Skandinavier im Frühmittelalter ist bis heute von fundamentaler Bedeutung. Dies gilt einerseits für das kulturelle Gedächtnis von modernen Nationen innerhalb und außerhalb Skandinaviens, aber auch für populäre Bilder vom mittelalterlichen Europa im globalen Kontext und die vielgestaltige Rezeption jener Mythologie in norrönen Texten des Mittelalters, die auf die vorchristliche Epoche in Nordeuropa zurückgeführt wird. Andererseits ist dieses Heidentum lediglich aus geographischen und diachronen Außenperspektiven von Christen zugänglich und insofern imaginiert. Ziel des Projekts ist es, anhand sorgfältig ausgewählter Fallstudien verschiedene jeweils synchron zu fassende Phänomene der Paganisierung skandinavischer Geschichte in einen diachronen Vergleich einzubinden. Eine solche epochenübergreifende Analyse macht die Verflechtungen von ideengeschichtlichen Bedingungen und politischen Interessenlagen im jeweiligen Rezeptionskontext sichtbar und vergleichbar. Auf diese Weise entsteht ein Beitrag zur Genese von Stereotypen und Imagines des „heidnischen Nordens“ und ihrer im weitesten Sinne politischen Bedeutungsaufladung in verschiedenen Kontexten bis in die Gegenwart, der auf vergleichenden Analysen von Texten aus Skandinavien und den angrenzenden europäischen Ländern seit dem Mittelalter basiert.

Laufzeit: 2023-2025

Beteiligte Wissenschaftler: Prof. Dr. Roland Scheel, Simon Hauke, M.A.