

Aktuelle Veröffentlichungen
- Scheel, Roland: Verdacht und Tat – Norm und Form: Zu Unsicherheiten in Rechtserzählungen der Sagaliteratur, in: Vergeltung und Verfahren. Zur Verbrechensdarstellung vor der klassischen Kriminalliteratur, hrsg. von Eric Achermann und Sebastian Speth, Berlin 2025 (Literatur und Recht 16), 111-136.
- Scheel, Roland: Gewaltverzicht als Ressourcenverlust? Normen im Konfliktaustrag in der Sagaliteratur, in: Verzicht: Mediävistische Perspektiven, hrsg. von Philipp Winterhager, Freiburg im Breisgau 2025, 157-189.
- Scheel, Roland, Heike Sahm, Paul Langeslag und Michael Schwarzbach-Dobson (Hrsg.): Die Anfänge germanischsprachiger Literaturen. Ein interdisziplinäres Studienbuch, Freiburg im Breisgau 2025 (https://www.herder.de/wissen/shop/p8/89097-die-anfaenge-germanischsprachiger-literaturen-open-access-pdf/).
- Tellmann, Stephan, Stig Toftgaard Andersen und Michael Wietholt (Hrsg.): Reisen und Entdecken im literarischen Norden. Festschrift für Susanne Kramarz-Bein zum 60. Geburtstag (Skandinavistik. Sprache - Literatur - Kultur, Bd. 14) Münster u.a.: Lit 2024 (https://lit-verlag.de/isbn/978-3-643-15584-9/).
- Frewer, Anna: Künstler oder Journalist? Zur Genese eines norwegischen literarischen Feldes um 1890 am Beispiel der Autoren Arne Garborg und Knut Hamsun, Inauguraldissertation an der Universität Münster (Wissenschaftliche Schriften der Universität Münster, Reihe XII, Band 39) Münster 2024.
- Hauke, Simon: Die frühen Klostergründungen der Zisterzienser in Skandinavien und ihr Verhältnis zur geistlichen und weltlichen Macht (Münchner Nordistische Studien 54), München 2024.
- Scheel, Roland: Saxo and Scandinavia, in: A Companion to Saxo Grammaticus, hrsg. von Lars Boje Mortensen und Thomas K. Heebøll-Holm, Leiden/ Boston 2024 (The Northern World 97), 203-253.
- Scheel, Roland: Heldenhafte Heilige, edle Heiden und mythische Genealogien: Geschichtskonstruktionen in Skandinavien von der ersten Hagiographie bis zur Njáls saga, in: Aneignungen der Geschichte(n). Historiographische Legitimationsstrategien des europäischen Mittelalters im transkulturellen Vergleich, hrsg. von Marcel Bubert, Köln 2024, S. 313-376.
Neues Forschungsprojekt am Exzellenzcluster "Religion und Politik"
Paganisierungen: Erinnertes Heidentum als Element skandinavischer und europäischer Identitäten
Das Heidentum der Skandinavier im Frühmittelalter ist bis heute von fundamentaler Bedeutung. Dies gilt einerseits für das kulturelle Gedächtnis von modernen Nationen innerhalb und außerhalb Skandinaviens, aber auch für populäre Bilder vom mittelalterlichen Europa im globalen Kontext und die vielgestaltige Rezeption jener Mythologie in norrönen Texten des Mittelalters, die auf die vorchristliche Epoche in Nordeuropa zurückgeführt wird. Andererseits ist dieses Heidentum lediglich aus geographischen und diachronen Außenperspektiven von Christen zugänglich und insofern imaginiert. Ziel des Projekts ist es, anhand sorgfältig ausgewählter Fallstudien verschiedene jeweils synchron zu fassende Phänomene der Paganisierung skandinavischer Geschichte in einen diachronen Vergleich einzubinden. Eine solche epochenübergreifende Analyse macht die Verflechtungen von ideengeschichtlichen Bedingungen und politischen Interessenlagen im jeweiligen Rezeptionskontext sichtbar und vergleichbar. Auf diese Weise entsteht ein Beitrag zur Genese von Stereotypen und Imagines des „heidnischen Nordens“ und ihrer im weitesten Sinne politischen Bedeutungsaufladung in verschiedenen Kontexten bis in die Gegenwart, der auf vergleichenden Analysen von Texten aus Skandinavien und den angrenzenden europäischen Ländern seit dem Mittelalter basiert.
Laufzeit: 2023-2025
Beteiligte Wissenschaftler: Prof. Dr. Roland Scheel, Simon Hauke, M.A.