Forschung

Die Forschungsaktivitäten an unserem Institut decken ein breites Spektrum ab. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt auf dem Bereich der „Populären Musik“.

Die Zugänge sind dabei sehr unterschiedlich: Neben medientheoretisch basierten Annäherungen und kulturkritischen Analysen werden auch empirische Studien realisiert, die sich z. B. mit Fragen aus der Bläserklassenarbeit oder der Konzertpädagogik auseinandersetzen. Ein weiterer zentraler Arbeitsbereich ist die Entwicklung von Schulbüchern und sonstigen Materialien für den Musikunterricht aller Schulstufen.

Weitere Details zu den Arbeitsschwerpunkten und Publikationen der Professor*innen und Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen finden Sie unter der Rubrik Lehrende.

  • Didipro Logo
    © Arne Wachtmann

    DiDiPro

    (Digitalität – Diversität – Producing: Praktiken populärer Musik in Schule und Weiterbildung)

    • Projektlaufzeit: 01.07.2023 bis 28.02.2026
    • Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    • Projektleitung Standort Münster: Prof. Dr. Malte Pelleter
    • Verbundkoordination (Gesamtprojektleitung): Prof. Dr. Mario Dunkel, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    • Teilprojektleitung „Breaks & Samples“: Prof. Dr. Malte Pelleter
    • Teilprojektleitung „Impro-Loop“: Prof. Dr. Ilka Siedenburg
    • Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: Sophia Tobis („Breaks & Samples“), Julian Vorst („Impro-Loop“)
    • Studentische Hilfskraft: David Golkowski

    Über DiDiPro

    Digitale Musikpraktiken werden inzwischen zunehmend in Schulen integriert und in Fortbildungsangeboten für Musiklehrkräfte thematisiert. Besonders deutlich tritt dabei das Feld des digitalen Musikproducings hervor. Musik selbst zu produzieren ist heute mit jedem Tablet oder Smartphone möglich und Lernenden damit zugänglich, sodass sie neue kreative Umgangsweisen mit Musik für sich entdecken und sich mit unterschiedlichsten Stilen und Genres auseinandersetzen können. Producing vereint zudem eine Vielzahl an Kernpraktiken populärer Musik und birgt damit ein erhebliches Potenzial für den Musikunterricht.

    Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt DiDiPro entwickelt vor diesem Hintergrund diversitätssensible Fortbildungsangebote für Musiklehrkräfte, in denen es um unterschiedliche Aspekte digitaler Musikproduktion geht. An den drei Standorten – der Leuphana Universität Lüneburg, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Universität Münster – wird an insgesamt fünf Teilprojekten gearbeitet, die sich auf unterschiedliche Weise dem Themenfeld Producing und Diversität nähern. Zwei dieser Teilprojekte sind am Institut für Musikpädagogik in Münster angesiedelt.


    Teilprojekt Breaks & Samples

    Loops, Patterns und Samples sind entscheidende Elemente digitaler Soundkulturen, wie etwa in den Bereichen Producing und DJing. Somit ist das Ziel des Teilprojekts, ausgehend davon Unterrichtsstrategien und Workshopformate zu entwickeln in Rahmen derer grundlegende Fähigkeiten des Beatmaking und Digital DJing vermittelt werden. Dabei werden diversitätssensible Zugänge integriert, welche die Historizität musikalischen Materials betonen. Das Teilprojekt umfasst somit drei ineinandergreifende Layers: technisch-praktisch, diversitätssensibel und digital medienkulturell. Entsprechende Arbeitspakete umfassen Literatur- und Materialsichtung sowie die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Workshopeinheiten.

    Mischpult Image
    © Julian Vorst

    Teilprojekt Impro-Loop

    Garage Band Setup
    © Julian Vorst
    Garage Band Setup 2
    © Julian Vorst

    Impro-Loop hat zum Ziel, (angehende) Musiklehrkräfte für eine diversitätssensible Improvisationsdidaktik zu qualifizieren. Durch den Einsatz digitaler Musikinstrumente im Bereich Improvisation werden spieltechnische Hürden minimiert und damit Hemmungen reduziert. Die Verknüpfung digitaler und analoger Zugänge ermöglicht es, auch musikalische Praktiken zu integrieren, die nicht primär im digitalen Bereich liegen, etwa den Einsatz der Stimme oder analoger Musikinstrumente. Im männlich dominierten Praxisfeld „Musikproduktion“ wird damit ein gendersensibler Zugang realisiert, da auch die musikalischen Interessen von Personen aufgegriffen werden, die ihren Schwerpunkt bisher nicht im digitalen Bereich sehen.

    Der Projektverbund

    DiDiPro ist Teil des Kompetenzverbundes lernen:digital, welcher zum Vorhaben hat, den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung im Allgemeinen zu gestalten. Dort gehört er zum Kompetenzzentrum Musik/Kunst/Sport.

    In den jeweiligen Teilprojekten werden diversitätssensible Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen konzipiert, welche nachhaltig länderübergreifend implementiert werden sollen. Die entwickelten Materialien sollen als Open Educational Resources (OER) am Ende des Projekts auf einer Online-Plattform öffentlich zugänglich gemacht werden. Bereits bestehende Erkenntnisse aus der Forschung bilden einen Bezugspunkt der selbst entwickelten Module. Mit Blick auf den Schulunterricht soll bei der Entwicklung stets im Vordergrund stehen, allen Schüler*innen im Schulalltag gleichermaßen Zugang zu Techniken, digitalen Anwendungen und Praktiken zu ermöglichen und (bestehende) soziale Ungleichheiten nicht weiter zu verstärken. Vor dem Hintergrund des männlich geprägten und dominierten Feldes Musikproduktion und Audiotechnik liegt zudem ein besonderer Fokus auf einem gendersensiblen Ansatz.

    Kompetenzzentrum Musik/Kunst/Sport Logo
    © Kompetenzzentrum Musik/Kunst/Sport
    © NextGenerationEU
    © Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • ProDiMuk

    Professionalisierung diversitätssensibler Praxis in der musikalisch-kulturellen Bildung (ProDiMuk)

    • Projektlaufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2027
    • Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    • Förderrichtlinie: Kulturelle Bildung in gesellschaftlichen Transformationen
    • Förderkennzeichen: 01JKT2401
    • Projektleitung Musikpädagogik: Prof. Dr. Juliane Gerland
    • Verbundkoordination: Prof. Dr. Imke Niediek , Leibniz-Universität Hannover
    • Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Münster): Rabea Beier
    • Studentische Hilfskraft (Münster):  Johanna Hüge
    • Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Hannover): Felix Kappeller

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    Über ProDiMuk

    Die Umsetzung des Paradigmas der Inklusion stellt eine herausfordernde Transformation des musikalisch-kulturellen Bildungssystems dar, auch, weil es weiterhin an fachdidaktischen Konzepten mangelt. Der Entwicklungsbedarf besteht folglich darin, (angehende) Musiklehrkräfte zu befähigen, ihre diversitäts- und inklusionsbezogenen Beliefs zu reflektieren, eine entsprechende Unterrichtspraxis entlang gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu etablieren und konkret individuelle Förderung zu gewährleisten, ohne Differenzsetzungen in Gang zu setzen, die die Inklusion der Schüler:innen gefährden.

    ProDiMuk fokussiert daher den Umgang mit Diversität in der musikalisch-kulturellen Bildung und Professionserfordernisse von Musiklehrkräften am Beispiel der Bildungsteilhabe von Schüler:innen mit sog. geistiger Behinderung. Dazu wird mit Hilfe interview- und videobasierter Forschungszugänge im Kontext musikalisch-kultureller Bildung an Schulen und Musikschulen untersucht,

    • wie Differenzkonstruktionen von Lehrkräften vor dem Hintergrund biografischer Erfahrungen und professionsbezogener Beliefs entstehen,
    • wie Differenzen durch Lehrkräfte in unterrichtlichen Situationen interaktiv hergestellt und (ir)relevant gesetzt werden,
    • wie musikbezogene Praktiken das Irrelevant-Setzen von Differenzmarkierungen der Behinderung ermöglichen können.

    ProDiMuk liefert damit Antworten auf die Fragen, wie sich musikalische Bildung weiterentwickeln muss, um bestmöglich zur Bildungsteilhabe und zur persönlichen Entfaltung von Schüler:innen mit unterschiedlichen Ausgangslagen beizutragen und wie sich musikalische Bildung weiterentwickeln muss, um Diversität als selbstverständlichen und bereichernden Moment des Zusammenlebens zu erleben.

    Praxisorientiertes Ziel von ProDiMuk ist die Entwicklung frei zugänglicher Professionalisierungsbausteine für inklusionsorientierte Hochschullehre und Weiterbildung. Diese flexibel einsetzbaren OER-Bausteine umfassen neben Fachtexten und Reflexions- und Entwicklungsimpulsen aufbereitete Video-Vignetten mit Kommentierungen und Bearbeitungsaufgaben für eine inklusionsorientierte musikpädagogische Fallarbeit mit Unterrichtsvideos.

    Ein Transferzirkel sichert den Dialog zwischen Forschung und Praxis, diskutiert und berät zu den Forschungsaktivitäten, unterstützt bei Zugängen zum Feld und berät im Hinblick auf die Entwicklung von Professionalisierungsbausteinen für die Hochschullehre und Weiterbildung.

    Personen des Transferzirkels (Stand: 04.04.2024):


    Kick-Off-Treffen am 15. März 2024 mit dem ProDiMuk-Transferzirkel an der Leibniz Universität Hannover
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  • Ehemalige Forschungsprojekte