Schließlich ist noch die weniger fortgeschrittene Palatalisierung des Mittelhochdeutschen zu erwähnen. Der Anschaulichkeit halber sei darauf hingewiesen, dass man in norddeutschen Mundarten noch heute über s-pitze S-teine s-tolpert, das s des Anlauts also als [s] und nicht wie im Standarddeutschen üblich als ‚sch‘ (also palatalisiert) ausgesprochen wird. Die mittelhochdeutschen Konsonantenverbin- dungen st, sp, sl, sm, sn und sw sind nicht nur im Anlaut, sondern auch in beliebiger Wortstellung nicht palatalisiert auszusprechen.
Auch hier einige Beispiele aus dem ›Armen Heinrich‹:
Swâben
swære
sprach
spiegelglas
stæter
donerslac
smæhlîchez
snite