Unboxing und Abschied
Die Diathek des Instituts für Kunstgeschichte war aufgrund des digitalen Wandels schon seit längerer Zeit nur noch selten genutzt worden, da Bilder von Kunstwerken und Architektur heute in der Regel schneller und in besserer Qualität im Internet zu finden sind.
Nun ergibt sich eine nachhaltige und künstlerisch wertvolle Nachnutzung der Diabestände: Der Künstler Philipp Goldbach hat die Durchlichtbilder in Originalreihenfolge in etliche Kisten verpackt, um sie sicher in sein Atelier zu transferieren und dort zu einem Kunstwerk zu verarbeiten.
Die kunstgeschichtlichen Dias der Uni Münster befinden sich damit in bester Gesellschaft: Auch die Diabestände der Kunsthistorischen Institute der Universitäten zu Köln, Bonn und Bochum sowie jene der New York University wurden dem Künstler anvertraut und wechselten z.T. bereits in einen neuen „Aggregatzustand“. Die aus unzähligen Einzelaufnahmen entstandenen Kunstwerke werden in prominenten Sammlungen des Museums Folkwang und des Centre Pompidou in Paris gezeigt.
Insofern entlässt das Institut für Kunstgeschichte seine Dias mit einem lachenden Auge, aber auch mit einem weinenden: Es enden Jahre des sukzessiven Aufbaus und der unermüdlichen Betreuung einer für lange Zeit schier unersetzlichen geisteswissenschaftlichen Infrastruktur. Auf Wiedersehen in einem neuen Kontext!