Master-Workshop "Decolonizing Art History. Revisionen etablierter Machtstrukturen"
Was bedeutet es, wenn die Kunstgeschichte den Imperativ der Entkolonialisierung ernst nimmt und sich auf neue Erzählungen hin öffnet? Welche Herausforderungen ergeben sich aus diesem selbstreflexiven Impuls für den Umgang mit musealen Sammlungen und für die Ausstellungspraxis?
Anhand konkreter Fallstudien hat sich das Oberseminar im Wintersemester 2022/23 unter der Leitung von Prof. Dr. Frohne der Untersuchung von Hierarchisierungen im Feld der Kunst und im Fach Kunstgeschichte sowie deren Dekolonialisierungsprozessen gewidmet. Die hegemonialen Ordnungen des westlichen Kunstbegriffs, aber auch von Machtverhältnissen geprägte Marginalisierungen künstlerischer wie kuratorischer Praktiken, die von den etablierten Erzählungen der Kunstentwicklung abweichen, rückten hierbei in den Fokus. Auseinandersetzungen mit dem kolonialen oder ‚schwierigen‘ Erbe der Museen und die aktuelle Restitutionsdebatte bildeten ebenso thematische Schwerpunkte wie vergessene, ausgegrenzte oder unterdrückte künstlerische Positionen und nicht zuletzt auch kuratorische Konzeptionen, die diese Strukturen befragen oder mit anti-kolonialen Eingriffen in Sammlungsbestände sichtbar machen.
Die Ergebnisse des Oberseminars werden im Rahmen des Master-Workshops am 9.2. und 10.2.2023 im Philosophikum präsentiert. Interessierte finden das Programm hier.
Ein digitaler Reader mit den Abstracts der Studierenden kann hier heruntergeladen werden.
Die Publikation mit den Beiträgen, die im Anschluss an den Workshop konzipiert und veröffentlicht wurde, können Sie nun hier herunterladen (ca. 50 MB, bitte in der Zweiseitenansicht öffnen).
Master-Workshop "Pest und Corona. Seuchen machen Kunstgeschichte"
Die Covid-19-Pandemie hat unser Bewusstsein dafür geschärft, wie tief Epidemien in die Lebenswirklichkeit der von ihnen betroffenen Gebiete eingreifen und Lebensabläufe, Routinen und Gewohnheiten erschüttern können. Dies schloss und schließt die Künste in vielfacher Hinsicht ein: Krankheit und Tod können Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung werden und Künstler sowie ihre Auftraggeber selbst treffen; Arbeitsmöglichkeiten können durch die Krise wegbrechen oder im Zuge ihrer Bewältigung neu entstehen.
Inwiefern verändert die Erfahrung einer Seuche den Blick von Künstlern, Auftraggebern, Käufern und Rezipienten auf ihre Umgebung und auf die Welt? Inwiefern tragen durch Seuchen ausgelöste epistemische, soziale, gesundheitliche, demoskopische oder politische Veränderungen dazu bei, dass auch künstlerische Strukturen und Rahmenbedingungen Wandlungsprozessen unterworfen werden? Inwiefern also schreiben sich Seuchen in die Kunstgeschichte ein? Diese Frage soll im Workshop anhand selbstgewählter Beispiele untersucht werden, die vom Mittelalter bis in die Gegenwart reichen und alle künstlerischen Gattungen umfassen können.
Der Master-Workshop fand am 11. Februar 2022 statt und das Programm finden Sie hier.
Master-Workshop "Bilder der Arbeit"
Durch Arbeit wird nicht nur der Lebensunterhalt der Erwerbstätigen gesichert und in der Regel auch ein Beitrag zum allgemeinen Wohl geleistet, sondern durch sie definiert sich auch der bzw. die Einzelne, durch sie findet er/sie bestenfalls seine/ihre Bestimmung, tägliche Erfüllung und soziale Anerkennung, schlimmstenfalls aber die rücksichts- und gewissenlose Ausbeutung seiner/ihrer Arbeitskraft. Bildende Künstler haben den arbeitenden Menschen seit eh und je dargestellt; doch lassen sich bemerkenswerte Differenzen in inhaltlicher wie formaler Hinsicht über die Zeiten hin konstatieren, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. Der Workshop untersuchte Bilder der Arbeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart im Hinblick auf ihre künstlerische Spezifik und ihre individuelle Aussage vor dem Hintergrund der Veränderungen der Arbeitswelt, des technischen Fortschritts, des jeweiligen historisch-politischen und sozialen Kontextes sowie der prägenden Rollenbilder.
Die Veranstaltung fand vom 18.2.2021 bis zum 20.2.2021 in digitaler Form über das Videokonferenzsystem Zoom statt. Das Programm des Workshops können Sie sich hier anschauen.
Master-Workshop "Manifestationen des Öffentlichen"
Unter dem Titel "Manifestationen des Öffentlichen" fand im Januar 2020 zum vierten Mal der Workshop des Masterstudiengangs Kunstgeschichte statt. Unter der Leitung von Maria Engelskirchen und Julius Lehmann stellten sich die Studierenden der Debatte um Öffentlichkeit und der Frage danach, welche Rolle die Kunst als kritische Praxis diesbezüglich übernehmen kann.
Ein digitaler Reader mit den Beiträgen der Studierenden liegt hier zum Download vor.
Master-Workshop "Kunst/Liebe"
Studierende des Oberseminars „Kunst/Liebe" im Masterstudiengang Kunstgeschichte unter der Leitung von Dr. Anne Bloemacher präsentieren hier das facettenreiche Thema "Liebe" in der und für die Kunst. Diskutiert wird Liebe als Bildinhalt und Bildanlass: Liebe als Sujet in religiösem und profanem Kontext, Liebesdarstellungen als Indikator für Moralvorstellungen, (Selbst)liebe als Antrieb zur Kunstproduktion.Von Boltraffio und Tizian bis Abramović & Ulay.
MASTER-WORKSHOP "20 x Frieden in der Kunst"
Studierende des Oberseminars im Masterstudiengang Kunstgeschichte „Frieden in der Kunst“ unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Krems präsentieren hier ihre Überlegungen zu 20 Objekten, die in der Ausstellung „Frieden! Von der Antike bis heute“ (29.04.-2.09.2018) im LWL-Museum für Kunst und Kultur gezeigt werden.
MASTER-WORKSHOP "GRENZGÄNGE"
Vom 10. bis 11. Februar 2017 fand an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Rahmen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte erstmalig ein zweitägiger Masterworkshop statt. Unter Anleitung von Prof. Dr. Ursula Frohne setzten sich die Studierenden mit dem Thema "Grenzgänge" auseinander. Am 9. Februar führte Dr. Birgit Hopfener (FU Berlin) mit ihrem Abendvortrag "Globale Akteure - eine transkulturelle Perspektive auf den >historiographic turn< in der Gegenwartskunst" in den Themenkomplex ein. Daran anschließend öffneten die studentischen Beiträge ein Spektrum, in dem Rembrandts "Anatomie des Dr. Deyman von 1656" ebenso Platz findet wie der Lettner des Xantener Doms, konzeptuelle Kunstformen wie Robert Barrys "Inert Gas Series" oder filmische Werke wie David Lynchs Fernsehserie "Twin Peaks". Allen gemein ist ein weites Verständnis von Grenzen und Grenzgängen, die sowohl künstlerischer als auch kunsthistorischer und methodischer Art sein können. In gesammelter Form liegen sämtliche studentischen Beiträge nun als digitaler Reader vor.