Bibliothek der lateinischen Literatur der Spätantike

Die Bibliothek der lateinischen Literatur der Spätantike erscheint im Franz Steiner Verlag, herausgegeben von Bardo M. Gauly (Eichstätt) und Alexander H. Arweiler. Damit verbunden ist die Mitarbeit in der von Prof. Dr. Meinolf Vielberg (Jena) geleiteten Kommission für Übersetzung und Sprachpflege in der Geisteswissenschaftlichen Klasse der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

  • Die Bibliothek

    Die „Bibliothek der lateinischen Literatur der Spätantike (BLLS)“ bietet eine Panorama literarischer Äußerungsformen aus der Zeit zwischen dem 3. und 7. Jahrhundert nach Christus, einer formativen Epoche für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte. Die zweisprachigen Ausgaben mit Anmerkungen und Einführungen bieten literarisch interessierten Leserinnen und Lesern ebenso wie Fachleuten verschiedener Disziplinen einen Zugang zu Vielfalt und Experimentierfreude, Formen- und Gedankenreichtum spätantiker Literatur.

    Das literarische Feld der lateinischen Spätantike ist ein differenzierter Kommunikationsraum, der sich vom Westen des europäischen Kontinents über Nordafrika bis in den griechischen Osten erstreckte. Die „Bibliothek“ kann Zugänge zu Texten schaffen, die literatur-, geistes- und kulturgeschichtlich ebenso wie philologisch und ästhetisch größtmöglichen Gewinn für die Leserinnen und Leser enthalten, wegen des Mangels an verfügbaren Erschließungsinstrumenten (Übersetzungen, Erklärungen,Kommentaren, Interpretationen, Editionen) aber oft kaum bearbeitet wurden. Die zweisprachigen Ausgaben regen dazu an, die Vielfalt der Antworten wiederzuentdecken, die die Verfasser auf tiefgreifende soziale, politische, religiöse und intellektuelle Herausforderungen ihrer Zeit gaben, vor allem aber, sie in ihren eigenen Entstehungs- und Aussagebedingungen zu rezipieren und damit ein wichtiges Kapitel in der philologischen Erschließung der Antike und Spätantike zu schließen.

  • Herausgeber

    Herausgeber:

    Prof. Dr. Alexander Arweiler (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

    Prof. Dr. Bardo Gauly (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

    Wissenschaftlicher Beirat:

    Prof. Dr. Henriette Harich-Schwarzbauer (Universität Basel, Schweiz)
    Prof. Dr. Jan Stenger (University of Glasgow)
    Prof. Dr. Christian Tornau (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
    Prof. Dr. Meinolf Vielberg (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

  • Bände und Abteilungen

    Die Reihe erscheint im Franz Steiner Verlag (Stuttgart)

    Band 1: Macrobius Ambrosius Theodosius. Kommentar zum Somnium Scipionis. Hrsg. von Friedrich Heberlein. 478 Seiten mit 8 s/w-Abbildungen, 2019 (ISBN 978-3-515-12365-5)

    Macrobius' Kommentar zu Ciceros Somnium Scipionis ist einer der wirkungsmächtigsten Texte der Antike. Entstanden um 430 n. Chr. als philosophische Einführungsschrift eines hochrangigen römischen Politikers für seinen Sohn, wurde er über ein Jahrtausend als Kompendium der neuplatonischen Philosophie, vor allem aber als Kompendium der Traumtheorie, Arithmologie, Astronomie, Geographie und Musiktheorie der Antike gelesen. Friedrich Heberlein legt diesen Kommentar nun erstmals in deutscher Übersetzung vor und macht Macrobius' Text somit einem breiteren Publikum zugänglich – ist Macrobius' Sprache doch weit vom klassischen Latein entfernt. Der beigefügte Lesetext auf der Basis der Ausgabe von Armisen-Marchetti erleichtert zudem eine Überprüfung des Originalwortlautes. Ein einführender Essay aus der Feder des bekannten Platonismusforschers Christian Tornau bietet eine grundlegende Orientierung über den Charakter des Werks.

  • Arbeitstagungen

    • Seit 2012 jährlich im Wechsel in Münster, Jena und Eichstätt