Master Politikwissenschaft - StudIUM

Kurzsteckbrief

Der zweijährige Masterstudiengang Politikwissenschaft (120 ECTS) thematisiert die beiden zentralen Forschungsperspektiven des Münsteraner Instituts für Politikwissenschaft: Nachhaltigkeit und Demokratie.

Die Veranstaltungen im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung umfassen sowohl die systematische Beschreibung und Erklärung als auch die normative Evaluation und Kritik einer sich dynamisch entwickelnden Nachhaltigkeits-Governance. Das Querschnittsthema Nachhaltigkeit wird dabei aus der Perspektive verschiedener Unterdisziplin der Politikwissenschaft (z.B. Internationale Politik, politische Theorie, Vergleichende Politikwissenschaft) behandelt, um den Studierenden ein gleichermaßen analytisch anspruchsvolles wie umfassendes Wissen über die politische Gestaltung nachhaltiger Transformationsprozesse zu vermitteln.

Die Veranstaltungen im Bereich der Demokratieforschung befassen sich mit der theoretisch-normativen und empirisch-analytischen Erforschung der Demokratie aus unterschiedlichen politikwissenschaftlichen Perspektiven. Dabei können Demokratisierung und Autokratisierung, die vergleichende Betrachtung unterschiedlicher Demokratieformen oder für die Demokratiequalität relevante Teilaspekte demokratischer Verfahren – wie etwa Partizipationsformen oder Repräsentationslogiken – im Mittelpunkt stehen.

In einem Integrationsmodul werden beide Forschungsperspektiven zusammengeführt und aufeinander bezogen.

Der modulare Aufbau sichert viele Wahlmöglichkeiten und erleichtert die Integration eines Auslandsaufenthalts oder einer längeren Praxisphase. Der Studiengang gliedert sich wie folgt:

  • ein Grundlagenmodul, welches die gemeinsame theoretische und methodologische Arbeitsgrundlage verfestigt. Herzstück ist ein Planspiel, in dem die Studierenden aktuell relevante Fragestellungen nachgehen, in denen die wechselseitigen Bezüge von Nachhaltigkeits-Governance in demokratischen und nicht-demokratischen Herrschaftszusammenhängen im Mittelpunkt stehen
  • zwei Vertiefungsmodule, die eine fokussierte Auseinandersetzung mit den Forschungsschwerpunkten Nachhaltigkeit und Demokratie sowie die Anwendung von politikwissenschaftlichen Methoden ermöglicht
  • eine jährlich neu konzipierte Ringvorlesung mit Expert*innen der Demokratie- und Nachhaltigkeitsforschung aus dem In- und Ausland, mit passendem begleitenden Seminarangebot
  • ein Wahlpflichtbereich, in dem Lehrveranstaltungen entweder am Institut für Politikwissenschaft oder an den Partnerinstituten belegt werden können
  • das Praktikumsmodul und das Modul Berufsorientierung zur Stärkung von Employability
  • das Abschlussmodul, welches gezielt auf die Masterarbeit vorbereitet

 

Studienverlauf und Inhalte

Im Grundlagenmodul werden die theoretischen und methodischen Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden aus dem Bachelor vertieft, die das Handwerkszeug für die Vertiefungsmodule und nicht zuletzt für die Masterarbeit darstellen. Das Herzstück des Studiums bildet die inhaltliche Fokussierung auf Nachhaltigkeits- und Demokratieforschung. Thematisch kann dabei aus der vollen Breite des Lehrangebots geschöpft werden und so ein individueller inhaltlicher Schwerpunkt gesetzt werden. Das Studium wird durch eine große Ringvorlesung ergänzt, bei welcher nationale und internationale Expertinnen und Experten nach Münster eingeladen werden, um den Masterstudierenden ihre Forschung vorzustellen und mit ihnen zu diskutieren.

Der Wahlpflichtbereich kann je nach persönlicher Ausrichtung entweder zur Vertiefung politikwissenschaftlichen Fachwissens oder zur interdisziplinären Wissensverbreitung genutzt werden und als Fremdmodul an einem der Partnerinstitute des IfPol, dem Institut für Soziologie, dem Institut für Geografie, dem Centrum für Interdisziplinäre Wirtschaftsforschung und dem Institut für Erziehungswissenschaft studiert werden.

Ein Praktikumsmodul ermöglicht den Studierenden, Erfahrungen in fachspezifischen Berufsfeldern zu sammeln und eine direkte Anbindung an die Berufswelt nach ihrem Studium aufzubauen. Zur Berufsorientierung wird durch den Career Service der Universität Münster ein Seminarangebot bereitgestellt, welches das Masterstudium begleitet. Im Abschlussmodul wird der Entstehungsprozess der Masterarbeit kontinuierlich in einem Examenskolloquium begleitet und unterstützt. Der Studiengang wird mit der Abgabe und der mündlichen Verteidigung der Arbeit abgeschlossen.

Als weitere Möglichkeit für die berufliche Orientierung der Studierenden trägt neben dem Praktikumsmodul auch das Projektstudium des Modul 6 bei. Dabei können Studierende durch Kooperationen mit Partnerorganisationen aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der Durchführung politikwissenschaftlicher Forschung mitwirken und im Rahmen eigener Forschung Ansätze empirischer Sozialforschung erproben.

In der Modulübersicht sind die einzelnen Bestandteile des Studiums zusammengefasst. Im Studienverlaufsplan ist der idealtypische Verlauf des Studiengangs skizziert. Eine individuelle Studienverlaufsplanung ist möglich. Die für den Master Politikwissenschaft geöffneten Veranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis.

Zugangs- und Zulassungsordnung & Prüfungsordnung

Für Bewerber*innen ab 2021 gelten die Zugangs- und Zulassungsordnung von 2021 sowie ihre erste Änderungsordnung von 2021.
Für Studierende, die seit dem Wintersemester 2014/2015 eingeschrieben sind, gelten die Prüfungsordnung von 2014 sowie ihre beiden Änderungsordnungen von 2016 und 2019.
Für Studierende, die bereits vor 2016 bzw. 2019 nach der Prüfungsordnung von 2014 studiert haben, gelten die Regelungen der Änderungsordnungen nur, wenn die darin geänderten Module nicht bereits vorher begonnen worden sind. Nähere Informationen dazu finden Sie in den jeweiligen Übergangsbestimmungen der Ordnungen.
Im Downloadbereich stehen die Zugangs- und Zulassungsordnung sowie die Prüfungsordnung und die jeweiligen Änderungsordnungen zum Download verfügbar.

Auslandsaufenthalt

Die flexible Studienstruktur sorgt für eine einfache Integration von Auslandsaufenthalten. Es steht den Studierenden frei, in welchem Semester ein Auslandssemester absolviert wird. Allerdings empfiehlt die Studienberatung ein Auslandssemester im 3. Semester, da dies am besten mit den im Studienverlaufsplan vorgesehenen Leistungen kompatibel ist. Insbesondere Masterseminare mit Studienleistung sind für eine Anrechnung geeignet.
Empfehlenswert ist eine frühzeitige Organisation. Informationen zu Kooperationsmöglichkeiten und ERASMUS-Angeboten finden Sie auf der Homepage des IfPols. Es besteht sowohl die Möglichkeit an ERASMUS teilzunehmen, als auch einen selbstorganisierten Auslandsaufenthalt in den Studienverlauf einzubauen. Die zuständige Kontaktperson am IfPol bei Fragen und Bewerbung für ERASMUS finden Sie hier.
Bei der Organisation eines Free-Moves und sonstigen Fragen ist das International Office gerne behilflich.
Vorab muss eine Abstimmung der Kursauswahl mit der Studienfachberatung erfolgen, die nach dem Auslandsaufenthalt auch für die Anrechnung der Leistungen zuständig ist.
Während eines Auslandsaufenthaltes ist die Beurlaubung bei der Universität Münster möglich. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das International Office oder die Studierendenfachberatung.

Praktikum

In den Studienverlauf gliedert sich ein mindestens achtwöchiges Praktikum in Vollzeit ein, das den Bezug zwischen Theorie und Praxis sichern soll. Das Praktikum muss einschlägige Bezüge zu politikwissenschaftlichen Arbeitsfeldern aufweisen. Das Modul (12 ECTS) wird begleitet durch eine E-Learning-Einheit des Career Services. Die Studierenden bearbeiten vor, während und nach der praktischen Phase elf Arbeitsblätter. Die Arbeitsmaterialien sind im Learnweb im jeweils semesteraktuellem Kurs „Lerneinheit Praktikum, Politikwissenschaft, Semester XX“ zu finden. Das für die Kurseinschreibung notwendige Passwort erhalten Sie, wenn Sie eine formlose Mail an shk.ma-powi@uni-muenster.de schreiben. Abgeschlossen wird das Praxismodul durch die Abgabe eines Portfolios als Prüfungsleistung (unbenotet). Das Portfolio besteht aus zwei Teilen: erstens eine schriftliche Reflexion über die Erfahrungen aus der Praxisphase (drei bis fünf Seiten) und zweitens eine Auswahl von fünf bearbeiteten Arbeitsblättern aus der E-Learning-Einheit. Hinzu kommen Deckblatt, Praktikumszeugnis und eidesstattliche Erklärung.
Bewertet wird die Prüfungsleistung durch die betreuende Person. Vor dem Praktikum suchen die Studierenden sich eine regelmäßig im Master lehrende Person und besprechen den Zeitraum des Praktikums. Die ansprechbaren betreuenden Personen sind in QISPOS im Praktikumsmodul hinterlegt. Die Prüfungsleistung in Form des Portfolios ist in gedruckter und elektronischer Form bei der betreuenden Person fristgerecht zum Ende desjenigen Semesters einzureichen, in dem das Praktikumsmodul in QISPOS angemeldet worden ist. Fällt das Ende des Praktikums zusammen mit dem Ende des Semesters oder reicht das Praktikum in das folgende Semester hinein, empfiehlt es sich, das Praktikum erst im folgenden Semester in QISPOS anzumelden, damit genügend Zeit für die Erstellung des Portfolios zur Verfügung steht.
Weitere Informationen zum Portfolio finden Sie in den Hinweisen zum Praktikumsmodul und Portfolio.

Für eine Bescheinigung über ein Pflichtpraktikum senden Sie bitte eine E-Mail mit den folgenden Angaben an shk.ma-powi@uni-muenster.de:

  • Vorname, Name
  • Geburtsdatum & -ort
  • Anschrift (Straße, Hausnummer, PLZ, Stadt)
  • E-Mailadresse
  • Matrikelnummer

 

 

Studiengangwechsel

Ein Studiengangwechsel ist von Studiengängen an der Universität Münster und von Studiengängen an anderen Universitäten möglich. Sofern Sie einen Wechsel anstreben, können Sie sich sowohl für das erste Fachsemester (nur zum Wintersemester), als auch für ein höheres Fachsemester bewerben, um die Chancen auf einen Studienplatz zu erhöhen. Auch bei einer Zulassung für das erste Fachsemester ist eine Anrechnung bereits erbrachter Leistungen möglich, aber erst nach Zulassung. Sollten Sie sich für ein höheres Fachsemester bewerben, brauchen Sie für die Bewerbung eine Einstufungsbescheinigung für das höhere Fachsemester. Eine Anrechnung der bisher erbrachten Leistungen erfolgt erst nach Immatrikulation mit dem Antrag auf Anerkennung. Mit dem Antrag auf Anerkennung, einem beglaubigten Transcript of Records und jeweiliger Modulbeschreibungen (Auskunft über SWS, ECTS, Prüfungsart und Inhalte der anzurechnenden Veranstaltung) gehen Sie zur Studienfachberatung.

Abschluss

Der Abschluss besteht aus der Anfertigung einer Masterarbeit in Verbindung mit einer mündlichen Verteidigung.
In der Masterarbeit soll ein ausgewähltes politikwissenschaftliches Problem im Umfang von 18.000-20.000 Wörtern unter Beachtung der allgemeinen Standards und Anforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens behandelt werden. Zum Zeitpunkt der Themenausgabe müssen mindestens 78 ECTS erbracht worden sein. Die Bearbeitungszeit ist auf vier Monate begrenzt. In Ausnahmefällen kann eine Verlängerung beantragt werden – Näheres regelt hierzu die Prüfungsordnung. Innerhalb der ersten Bearbeitungswoche kann das Thema einmalig zurückgegeben werden. Möchte die/der Studierende die Abschlussarbeit in einer anderen Sprache als deutsch verfassen, muss eine Genehmigung des Prüfungsausschusses vorliegen. Der Arbeit müssen ein Titelblatt, eine Inhaltsübersicht, ein Quellen- und Literaturverzeichnis und eine Selbstständigkeitserklärung beigefügt sein.
Die Masterarbeit muss in zweifacher Ausfertigung (maschinenschriftlich, gebunden und paginiert) und zweifach in digitaler Form beim Prüfungsamt eingereicht werden. Die Korrekturzeit darf acht Wochen nicht überschreiten. Innerhalb von vier Wochen nach Bekanntgabe der Note muss eine einstündige Disputatio erfolgen. Die Ergebnisse der Masterarbeit werden institutsöffentlich vorgestellt (20 Minuten) und im Gespräch mit den Prüfer*innen verteidigt (40 Minuten). Wird die Verteidigung nicht bestanden, ist eine einmalige Wiederholung möglich. Die Gesamtnote errechnet sich aus 4/5 der Note der Masterarbeit und 1/5 der Note der Disputatio.

Berufsfelder

Zu den Berufsfeldern für Absolvent*innen des Masterstudiengangs gehören Tätigkeiten für Parteien, Parlamente oder Abgeordnetenbüros, für Verbände und internationale Organisationen, in der Wirtschaft zunächst in sogenannten Stabs- und Assistenzstellen, als Angestellte*r im öffentlichen Dienst oder als Mitarbeiter*in oder Redakteur*in in Presse und Medien. Darüber hinaus können Sie sich für ein Promotionsstudium qualifizieren und die wissenschaftliche Laufbahn an Universitäten oder anderen Forschungseinrichtungen antreten.