Forschung

"Novum Instrumentum Omne" von Erasmus von Rotterdam (1516). Es galt lange als die erste gedruckte Veröffentlichung des griechischen Neuen Testaments. Das Werk ist eine Biglotte, also eine zweisprachige Ausgabe in Griechisch und Latein.
"Novum Instrumentum Omne" von Erasmus von Rotterdam (1516). Es galt lange als die erste gedruckte Veröffentlichung des griechischen Neuen Testaments. Das Werk ist eine Biglotte, also eine zweisprachige Ausgabe in Griechisch und Latein.
© Bibelmuseum Münster

Das Institut für Neutestamentliche Textforschung erstellt verschiedene Ausgaben des griechischen Neuen Testaments, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Die Geschichte des "Nestle-Aland" reicht bis in das Jahr 1898 zurück, als der deutsche Theologe und Orientalist Eberhard Nestle im Jahr 1898 die damals neuen wissenschaftlichen Textausgaben von Tischendorf, Westcott/Hort und Weymouth zusammenzufasste. Inzwischen ist die 29. Ausgabe in Vorbereitung.

Das "Greek New Testament" ist die Grundlage für Bibelübersetzungen weltweit. Sein Apparat ist kompakter als der des "Nestle-Aland" und erleichtert den Zugang zum Text.

Für wissenschaftliche Zwecke gedacht ist die "Editio Critica Maior", die seit 1997 erscheint. Die vollständige Ausgabe mit allen Texten des griechischen Neuen Testaments soll bis 2030 erschienen sein.

Methode:

Zur Rekonstruktion des griechischen Urtextes werden die bekannten Handschriften miteinander verglichen und versucht, festzustellen, welche Handschrift jeweils den älteren Text bietet und damit möglichst nahe an den Urtext heran kommt. Dazu nutzt das Institut die von Gerd Mink entwickelte "Kohärenzbasierte genealogische Methode" (CBGM).

Digitalisierung:

Das Institut setzt auf allen Ebenen seiner philologischen Arbeit digitale Methoden ein: Handschriften werden in größtmöglicher Qualität als digitale Fotos erfasst. Diese Fotos sind Grundlage für die am Computer zu erstellenden Transkriptionen. Neben der in Buchform publizierten Edition wird eine digitale Plattform entwickelt, die den Online-Zugriff auf alle Daten erlaubt, die während der Arbeit an den ECM gesammelt werden. Die Ausgangsdaten werden so gespeichert, dass eine ständige Verfügbarkeit garantiert ist. Zu finden sind sie unter dem Navigationspunkt "Datenbanken".