Das Hauptseminar für Studierende der Fächer Geschichte und Romanistik setzt sich zum Ziel, zwei der glanzvollsten spätmittelalterlichen Höfe des französischen Sprachgebiets, Anjou und Burgund, vergleichend zu betrachten. Beide starteten von ähnlichen Grundlagen aus (Zugehörigkeit der Herrscher zur Königsfamilie, heterogene Herrschaftsbereiche) und bedienten sich ähnlicher Instrumente (Hofkultur, Turniere, Ritterorden), wobei der literarischen Verarbeitung in den verschiedensten Formen (Geschichtsschreibung, Preisgedichte, Schauspiele, Romane, allegorische Gedichte, Lieder) eine besondere Rolle zukam. Jedoch gelangten beide Höfe zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Ob dies vorrangig an den allgemeinen politischen Rahmenbedingungen, den ausgeprägten Persönlichkeiten der einzelnen Fürsten (René d’Anjou, Philipp der Gute, Karl der Kühne) und deren jeweiligen unterschiedlichen Herrschaftsvorstellungen oder an voneinander abweichenden kulturellen und literarischen Strategien lag, wollen wir im Seminar herausarbeiten. In der Kombination historischer und philologischer Ansätze, die sich gerade bei diesem Thema besonders anbietet, sollen die Teilnehmer zugleich lernen, auch über Fächergrenzen hinaus zusammenzuarbeiten. Grundlegende Kenntnisse der französischen Sprache (einfaches Leseverständnis) werden vorausgesetzt.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Interdisziplinären Frankreich-Forums an der WWU Münster.
Veranstalter: Prof. Dr. Tobias Leuker, Dr. Torsten Hiltmann
Zeit: Fr 10-12 Uhr
Ort: WWU Münster, Bispinghof 2, Raum BB 104
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte I (Historisches Seminar, Raum 144) vom 25.06.12 bis zum 13.07.2012 sowie vom 24.09.2012 bis zum 12.10.2012 jeweils montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr erforderlich.