Welchen Preis hat der Erfolg?
Vor fünfzig Jahren gingen Aktivisten auf die Straße, um fairen Handel mit den Ländern der südlichen Halbkugel zu fordern. Wer damals Zeuge ihrer „Rohrzuckeraktion“ war, hätte nicht ahnen können, dass fair trade-Produkte einmal in jedem Supermarkt zu finden sein würden. Von den Niederlanden aus breitete sich diese Aktion über ganz Europa aus. Das galt auch für nachfolgende Initiativen, wie die Gründung von Dritte-Welt-Läden und das Max Havelaar-Gütezeichen. Der auffällige Erfolg von fair trade zeigt sich in den letzten Jahren auch in der weltweit wachsenden Zahl von fair trade-Gemeinden– seit 2011 ist auch Münster eine solche fair trade-Gemeinde.
Das aufsehenerregende Wachstum der Bewegung für fairen Handel hat jedoch auch viel Kritik hervorgerufen. Welchen Preis hat ihr Erfolg? Wer profitiert von fair trade? Welche neuen Initiativen sind viel versprechend? In diesem Symposium verbinden wir die Geschichte des fairen Handels – in der deutsch-niederländische Beziehungen eine große Rolle spielen – mit einer Diskussion über Zukunftsszenarien.
Programm:
13.30 Uhr Eröffnung
Prof. Dr. Friso Wielenga (Zentrum für Niederlande-Studien) und Michael Radau (Steuerungsgruppe Fairtradetown Münster)
13.45 Uhr Vortrag
„Erfolg hat einen Preis: eine deutsch-niederländische Geschichte des fairen Handels seit den sechziger Jahren“
Dr. Peter van Dam (Universiteit van Amsterdam)
14.15 Uhr Votrag
„Fairtrade-Städte in Deutschland: eine Ortsbestimmung“
Kristina Klecko (Kampagne Fairtrade Towns Deutschland)
14.45 Uhr Diskussion
15.15 Uhr Pause
15.45 Uhr Vortrag
„Fairer Handel in den Niederlanden: immer noch ein Pionier?“
Fenny Eshuis (unabhängige Expertin für Corporate Social Responsibility, ehemals Mitarbeiterin der Stichting Max Havelaar)
16.15 Uhr Podiumsgespräch
„Fairer Handel im 21. Jahrhundert“
Marlike Kocken (ehemals Koordinatorin der European Fair Trade Association), Paul Roeland (Clean Clothes Campaign) und Georg Knipping (Arbeitskreis Eine Welt e.V.)