Tagung: Forschungsdaten in der Geschichtswissenschaft (Paderborn, 7. und 8. Juni 2018)

Der 'Schachtürke' des Wolfgang von Kempelen (Kupferstich von Racknitz, 1789, via: Wikicommons)
Der 'Schachtürke' des Wolfgang von Kempelen (Kupferstich von Racknitz, 1789, via: Wikicommons)
© Gemeinfrei

Immer öfter ist die Projektförderung durch Drittmittelgeber mit der Maßgabe verbunden, die gewonnenen Forschungsdaten öffentlich zugänglich zu machen und hierfür einen Datenmanagementplan aufzustellen. Für HistorikerInnen stellt sich dabei  jedoch oft erst einmal die keinesfalls triviale Frage: Was ist im Rahmen der Geschichtswissenschaften überhaupt unter Forschungsdaten zu verstehen? 

Die Tagung möchte diese Frage aufgreifen und in einem breiteren Rahmen erörtern. In mehreren Sektionen soll dabei diskutiert werden, 1) was geschichtswissenschaftliche Forschungsdaten sind, 2) wie diese gespeichert, organisiert und nutzbar gemacht werden können, 3) wie wir hierfür gemeinsame Standards entwickeln können und 4) welche Rolle in diesem Rahmen der Datenautorschaft zukommt. Am Ende der Tagung soll schließlich gemeinsam über den aktuellen Stand und mögliche und notwendige Strategien der Geschichtswissenschaft im Umgang mit Forschungsdaten diskutiert werden, gerade auch in Hinblick auf die Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). 

Die Tagung wird veranstaltet durch den Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Historischen Instituts der Universität Paderborn in Kooperation mit dem Center for Digital Humanities an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt (Hist-Data) der Martin-Luther-Universität Sachsen-Anhalt, der Arbeitsgemeinschaft ‚Digitale Geschichtswissenschaft‘ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), und dem Heinz-Nixdorf-MuseumsForum.

Organisatoren: Dr. Martin Dröge, Jun.-Prof. Dr. Torsten Hiltmann, Dr. Katrin Moeller,  Prof. Dr. Peter E. Fäßler.

Gefördert durch die "Landesinitiative NFDI der Digitalen Hochschule NRW".
 
  
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Verbindliche Anmeldungen bitte per Email bis zum 31. Mai 2018 an annette.zaloudek[at]uni-paderborn.de.
  

Programm

Donnerstag, 7. Juni 2018

9.00 Uhr      Begrüßung, Einleitung, Eröffnungsvortrag

Silke Schwandt, Bielefeld
Quellen, Daten, Interpretationen. Heterogene Forschungsdaten und ihre Publikation als Herausforderung in der Geschichtswissenschaft

10.00 Uhr    Pause

10.30 Uhr    Sektion 1: Forschungsdaten in der Geschichtswissenschaft

Juan Garcés, Julia Meyer, Manuela Quietsch, Matti Stöhr Dresden
Texte als Forschungsdaten

Oliver Kiechle, Düsseldorf
Der Umgang mit historischen Daten aus Webarchiven - Das Beispiel Usenet

11.30 Uhr    Pause

12.00 Uhr    Fortsetzung Sektion 1

Cord Pagenstecher, Berlin
Zeitzeugen-Interviews als Forschungsdaten

Christian Lotz, Marburg
Forschungsdaten in der historischen Geografie und Kartografie

13.00 Uhr    Mittagspause

14.00 Uhr    Führung der Tagungsteilnehmer durch das Heinz-Nixdorf-MuseumsForum

15.30 Uhr    Sektion 2: Forschungsdatenmanagement und Datenzentren

Marina Lemaire, Trier
Von Primärquellen zu Forschungsdaten. Entwicklung digitaler Konzepte zur Integration geschichtswissenschaftlicher Arbeits- und Datenmanagementprozesse

Lars Müller, Stefan Cramme, Sabine Reh, Frankfurt a.M.
Forschungsdatenmanagement als Kommunikationsprozess: neue Ansätze in einem Projekt zur Erforschung historischer Abituraufsätze

16.30 Uhr    Pause

17.00 Uhr    Fortsetzung Sektion 2

Fabian Cremer, Bonn
Nutzungserfahrungen des DARIAH-DE Repository

Julian Schulz, München
Das Modellvorhaben „Forschungsdatenmanagement Bayern“ aus Sicht der Geisteswissenschaften: Erfahrungen – Probleme – Perspektiven

18.00 Uhr    Ende Sektion 2                   

Freitag, 8. Juni 2018

9.00 Uhr      Sektion 3: Datenstandards

Maret Nieländer, Braunschweig
Datenstandards für historische Schulbuchquellen: Wege der Integration in CLARIN-D

Johannes Bracht, Stephanie Palek, Marburg
So einfach wie möglich, so kompliziert wie nötig? Fachliche Normvokabulare in der Beschreibung von Forschungsdaten aus der Sicht der Forschenden am Beispiel der historischen Ostmitteleuropa-Forschung

10.00 Uhr    Pause

10.30 Uhr    Fortsetzung Sektion 3

Alban Frei, Bern
Historische Forschungsdaten vernetzen und normieren. histHub – ein Beispiel aus der Schweiz

Moritz Kurzweil, Leipzig
Nur nicht allein auf die Insel – Forschungsdatenmanagement in der außeruniversitären Forschung

11.30 Uhr    Pause

12.00 Uhr    Sektion 4: Datenautorenschaft

Anna Neovesky, Mainz
Autorschaft von Daten und Forschungssoftware – Möglichkeiten der Sichtbarmachung und Etablierung in der Geschichtswissenschaft

Katrin Moeller, Halle/Saale
Datenautorenschaft und Forschungsdatenmanagement

13.00 Uhr    Mittagspause

14.00 Uhr    Abschlussdiskussion: Forschungsdaten in der Geschichtswissenschaft. Diskussionsstand und Herausforderungen vor dem Hintergrund der Initiative zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)

Impulsreferat: Ania López, Duisburg/Essen (Landesinitiative NFDI der Digitalen Hochschule NRW)

15.30 Uhr    Ende der Tagung

  
Kontakt: 
Jun.-Prof. Dr. Torsten Hiltmann, hiltmann[at]uni-muenster.de 
Dr. Martin Dröge, martin.droege[at]upb.de