Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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Wirtschaftswachstum

1. Wirtschaftliche Entwicklung seit 1800

1.3. LANGFRISTIGE ENTWICKLUNGEN

nach unten 1.3.1. Industrielle Revolution (ca. 1750-1850)
nach unten 1.3.2. Hochindustrialisierung (ca. 1850-1914)
nach unten 1.3.3. Die krisenhafte Ära der Weltkriege (1914-1948)
nach unten 1.3.4. Das "goldene Zeitalter" der Nachkriegsprosperität (ca. 1948-1973)
nach unten 1.3.5. Innovation und Marktöffnung (seit frühen 1980er Jahren)

  1.3.1. Industrielle Revolution (ca. 1750-1850)  
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Etwa seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden Innovationen häufiger, zunächst in England, u.a. in Textil- und Eisenverarbeitung. Parallel dazu kommt es zu einem Wachstum von Nahrungsmittelangebot und Bevölkerung. Insgesamt wird eine Phase langsamen, aber anhaltenden Wirtschaftswachstums eingeleitet.

Der Begriff der Industriellen Revolution suggeriert, dass die Wirtschaft eine Zeitlang ein massives Wachstum erfuhr. Tatsächlich beschleunigte sich aber selbst in Großbritannien das Wirtschaftswachstum nur sehr langsam; jährliche Wachstumsraten in %: 1700–1760 0,7; 1760–1800 1,0; 1801–1831 2,0; 1831–1860 2,5 (Literatur Crafts, British Economic Growth, S. 81). Autoren wie Donald McCloskey verzichten daher mittlerweile auf diesen Begriff (s. Literatur McCloskey, 1780-1860 (1994) im Vergleich zu Literatur McCloskey, Industrial Revolution (1981)).

  1.3.2. Hochindustrialisierung (ca. 1850-1914)  
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In Deutschland kommt es im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts zu rascher Mechanisierung der Textilverarbeitung, zu Eisenbahnbau und der Aufnahme der Produktion von Massenstahl (»Gründerboom«). Seit dem spätem 19. Jahrhundert ist der Aufstieg der elektrotechnischen und chemischen Industrie zu beobachten. Das Wirtschaftswachstum entwickelte sich in Deutschland ab ca. 1875 relativ stetig.

Diagramm Entwicklung von Nettoinlandsprodukt und Nettoinvestitionen sowie Strukturwandel in Deutschland (1850-1913).

  1.3.3. Die krisenhafte Ära der Weltkriege (1914-1948)  
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Die beiden Weltkriege, die Hyperinflation und anschließende Stabilisierung (1922–1924) sowie die Weltwirtschaftskrise (1929–1932) hatten tiefe Einbrüche zur Folge, die nur durch kurze Phasen der Prosperität unterbrochen wurden. 1948 lag in Deutschland das Durchschnittseinkommen etwa auf dem Niveau von 1914.

Diagramm Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf, Deutschland 1870-1990.

  1.3.4. Das "goldene Zeitalter" der Nachkriegsprosperität (ca. 1948-1973)  
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Generell sind in dieser Periode in Westeuropa einmalig hohe, aber über die Zeit hinweg sinkende Wachstumsraten zu beobachten, die z. T. mit der Übernahme von Techniken der Massenfertigung (z. B. Automobilindustrie) sowie der Mechanisierung des Agrarsektors, wie sie bereits in den USA praktiziert wurden, zusammenhängen. Zwischen ca. 1973 und den frühen 1980er Jahren mündete diese Expansionsphase in eine verwandtes Thema Phase der Stagnation bei hoher Inflation und Unsicherheit bezüglich der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen (1971/3 Zusammenbruch der Weltwährungsordnung von Glossar Bretton Woods).

Exkurs Exkurs: Ansätze zur Erklärung des Wirtschaftswachstums nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland.

  1.3.5. Innovation und Marktöffnung (seit frühen 1980er Jahren)  
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Seit den frühen 1980er Jahren erfolgte eine Rückkehr zu moderaten positiven Wachstumsraten, die mit institutionellen Reformen der Marktöffnung (Steigerung der Konkurrenz) und technologischen Innovationen (Mikrocomputer und Internet) in Verbindung gebracht werden.

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