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Einführungen in die Wirtschafts- und
Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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Inhalt /
Der demographische Übergang / Demographie und ihre Kulturgeschichte |
Der demographische Übergang
2. DEMOGRAPHIE UND IHRE KULTURGESCHICHTE
2.1.
Begriff und Gegenstand
2.2.
Demographische Konflikte
2.1. Begriff und Gegenstand |
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Kulturgeschichte ist methodisch selbstreflektive, theoretisch
zu(r) Kulturwissenschaft(en) geöffnete
Geschichte (
Daniel, Kompendium). Die Diskussion über Bevölkerung hat sich historisch in unterschiedlichen
"symbolischen Feldern" bewegt ( Sieferle,
Bevölkerungswachstum). Die Hervorbringung demographischer Fragestellungen und Erkenntnisse ist geprägt durch historisch unterschiedlich
gelagerte Verteilungskonflikte ("Demographische Konflikte").
2.2. Demographische Konflikte |
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- Im 19. Jahrhundert: "Heiraten und Kinderbekommen": Der zentrale demographische Konflikt des 19. Jahrhunderts entwickelt sich um das Ereignis Heirat (
Ludwig Freiherr von Vincke (1824): " Ungeziefer und Geschmeiß" = heiratswilliger Nachwuchs im eigenen Land). Versuche, Heiraten an Mindestalter und -einkommen zu binden, kennzeichnen deutschsprachige Länder zwischen ca. 1820 und 1870 (
Eine Polemik des liberalen Volkswirts Karl Braun
gegen den liberalen Staatsrechtler Johann Caspar Bluntschli (1868) zur Frage der Mindestvermögen als Heiratsvoraussetzung). ( Ehmer,
Heiratsverhalten)
- In der Gegenwart: "Kommen und Gehen": Im 20. Jahrhundert steht vor allem das demographische Ereignis Migration im Zentrum des Interesses: "Überbevökerung" wird als Problem der Dritten Welt wahrgenommen; die "Plage Mensch" (
Titelbild eines Sonderhefts einer bedeutenden deutschen Wochenzeitung (1994)) wird in der Regel als dunkelhäutig dargestellt.
- In der Zukunft: "Leben oder Sterben?": Bei zunehmendem medizinisch-technischem Fortschritt
wird die Versorgung Kranker und Alter teurer und daher umstritten (u.a. Euthanasiedebatte, vorgeburtliche Diagnostik).