Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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KULTURWISSENSCHAFT(EN)

(ml) Kulturwissenschaft als Wissenschaft von der Kultur, die als »das Gesamt der Einrichtungen, Handlungen und Prozesse von symbolischen Formen, welche mithilfe von planmäßigen Techniken die ´vorfindliche Natur´ in einen sozialen Lebensraum transformieren« (Literatur Böhme, Kulturwissenschaft) beschrieben werden kann, tritt in drei Varianten auf:

  1. Kulturwissenschaften im Plural stellen ein modernisiertes, inter- bzw. transdisziplinäres Programm der Geisteswissenschaften dar, entsprechen also in wissenschaftlicher wie institutioneller Ausprägung der "Philosophischen Fakultät", deren Zerfall in unzählige Einzel- und Unterdisziplinen sie konstatieren und zu überwinden suchen.
  2. Im Gegensatz dazu stehen Bestrebungen, einzelne Wissenschaften als "Kulturwissenschaften" zu konstatieren, wie etwa die Germanistik, die Volkskunde/Europäische Ethnologie (als "empirische Kulturwissenschaft"), die Medienwissenschaft sowie Geschichte als "historische Kulturwissenschaft" (s. hierzu Literatur Uhl, »Kultur«).
  3. Kulturwissenschaft im Singular als eine eigene, nicht von einer bestimmten anderen Disziplin ausgehende Wissenschaft, die sich eigenständig mit Kulturtheorie und wissenschaftstheoretischen Fragestellungen befasst. Eine solche Disziplin, die insbesondere an der Humboldt-Universität Berlin beheimatet ist, bemüht sich "Metaebene der Reflexion" der alten Philosophischen Fakultät zu sein und gleichzeitig Untersuchungsgegenstände zu fassen, die in den Bereichen zwischen spezialisierten geisteswissenschaftlichen Disziplinen liegen.

Literatur:

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