Sucht am Arbeitsplatz – Seminar für Beschäftigte
Zielgruppe: Interessierte Beschäftigte
Untersuchungen besagen, dass bei ca. 5 % aller Beschäftigten in Deutschland eine Suchterkrankung vorliegt. Weitere 10 % gelten als gefährdet. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass uns im beruflichen Alltag ein suchtkranker bzw. gefährdeter Mensch begegnet. Häufige Reaktionsmuster sind wegsehen oder sog. co-abhängiges Verhalten, bei dem Kollegen und Kolleginnen in wohlmeinender Haltung den Betroffenen vor möglichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen schützen wollen. Dies führt zu einer Verlängerung des Krankheitsverlaufs.
Ziel des Seminars ist es, Beschäftigte für erste Hinweise, die auf ein Suchtverhalten hindeuten können, zu sensibilisieren und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie in einer solchen Situation angemessen und hilfreich reagieren können. So können lange „Suchtkarrieren“ vermieden und Betroffene dazu bewegt werden, Hilfe anzunehmen. Die Dienstvereinbarung Sucht ist hier ein adäquates und konstruktives Instrument und folgt dem Prinzip „helfen statt kündigen!“
Das Seminar beschäftigt sich in erster Linie mit Suchtproblemen im beruflichen Alltag. Die Hinweise und Informationen können aber auch hilfreich sein, wenn es um Menschen in meinem privaten Umfeld geht!
Inhalte im Überblick:
- Daten und Fakten zu Abhängigkeitserkrankungen
- Ursachenmodelle
- Erscheinungsformen, Erkennungsmerkmale und Krankheitsbilder (stoff- und nicht-stoffgebundene Suchtmittel)
- „Wenn die Kolleg*innen anders werden.“ Kollegiale Hilfen, Möglichkeiten und Grenzen
- Die (überarbeitete) Dienstvereinbarung der Universität Münster
- Interne und externe Hilfen, Beratung und Behandlungsmöglichkeiten
- Arbeitsrechtliche Aspekte
Methoden: Impulsvorträge, Arbeitsgruppen
Moderierter Erfahrungsaustausch: Im Seminar können insbesondere (anonymisiert und unter Wahrung der Vertraulichkeit) aktuelle oder auch zurückliegende „Fälle“ praxisnah besprochen werden
Trainer: Heinz-Willi Lahme, Dipl. Sozialarbeiter, Suchtkrankentherapeut (DAS) mit langer klinischer Erfahrung, Mediator, Psychotherapeut (HPG)