Universitätsgesellschaft verleiht den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Förderpreis 2022 an den Mediziner Dr. Maximilian Kückelhaus und den Mathematiker Dr. Giles Gardam
Die Universitätsgesellschaft e.V. zeichnet jährlich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster für ihre exzellenten Forschungsleistungen mit dem Förderpreis aus. In diesem Jahr ging die Auszeichnung zu gleichen Teilen an den Mathematiker Dr. Giles Gardam und Dr. Maximilian Kückelhaus von der Medizinischen Fakultät.
„Auch in diesem Jahr haben uns die Forschungsleistungen aller Bewerber für den Förderpreis beeindruckt und die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Beide Preisträger zeichnen sich durch beeindruckende Forschungsleistungen aus und unterstreichen damit die hohe Qualität der Forschungsarbeit an der WWU. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft noch viel von Giles Gardam und Maximilian Kückelhaus hören werden,“ betont Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft.
"Dem Rektorat ist die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der WWU ein wichtiges Anliegen, denn dieser ist für unsere Universität unheimlich wichtig. Wir sind der Universitätsgesellschaft sehr dankbar, dass sie diese wertvolle Auszeichnung alljährlich stiftet. Auch in diesem Jahr würdigt sie wieder zwei herausragende Preisträger", ergänzt Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.
Der Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster (vormals Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses) ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Der Vorstand der Universitätsgesellschaft Münster ehrt mit diesem Preis seit 1980 herausragende Forschungsleistungen von jungen WissenschaftlerInnen der WWU. Der Förderpreis wird in diesem Jahr durch die PSD-Bank Westfalen-Lippe eG und die Stadtwerke Münster GmbH gesponsert.
Weitere Informationen zum Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster finden Sie hier.
Die Pressemitteilung der WWU finden Sie hier.
Kurzportrait Dr. Giles Gardam
Dr. Giles Gardam hat in Sydney Mathematik und Informatik studiert. Anschließend war er in Oxford, wo er 2017 promoviert hat. Nach Forschungsaufenthalten in Haifa und Bonn kam er 2019 nach Münster. Hier hat er seitdem eine Stelle als akademischer Rat auf Zeit am Mathematischen Institut der WWU Münster. Er ist Postdoc im Bereich Geometrische Gruppentheorie, Mitglied des Exzellenzclusters Mathematics Münster und des Sonderforschungsbereich 1442, und wurde vor Kurzem in das Emmy-Noether-Programm der DFG aufgenommen. Letztes Jahr hat Dr. Giles Gardam ein Gegenbeispiel zur Einheitenvermutung von Higman und Kaplansky gefunden und damit eine Frage beantwortet, die Mathematiker seit 80 Jahren beschäftigt. Diese beeindruckende wissenschaftliche Leistung wird mit dem Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster 2022 ausgezeichnet. Gardams Beispiel ist das erste Gegenbeispiel zu einer der Vermutungen von Kaplansky über Gruppenringe. Gardam hat das Gegenbeispiel erstmals in einem Onlinevortrag im Februar 2021 in Newcastle (Australien) vorgestellt. Seine Arbeit wurde inzwischen in den Annals of Mathematics, der führenden Zeitschrift in der Mathematik, publiziert. Im April 2021 wurde im Quanta Magazine über die Entdeckung von Gardam berichtet.
Kurzportrait Priv.-Doz. Dr. med. Maximilian Kückelhaus, M.B.A
Priv.-Doz. Dr. med. Maximilian Kückelhaus, geboren am 17.06.1985 in Wuppertal, hat Medizin an der Universität Duisburg-Essen studiert. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums und seiner Promotion „Das Innate Defense_Regulator_Peptid 1018 in Wundheilung und Wundinfektion“ erlangte er eine vom amerikanischen Verteidigungsministerium finanzierte Post-doc Stelle an der Harvard Medical School in Boston. Derzeit ist er als Oberarzt in der Plastischen Chirurgie an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster sowie der Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie der Fachklinik Hornheide tätig. Darüber hinaus ist er Leiter der Experimentellen und Translationalen Plastischen Chirurgie der Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie am Institut für Muskoloskelettale Medizin der WWU. Ausgezeichnet wird Herr Dr. med. Kückelhaus für seine hervorragende medizinisch-biologische Leistung im Bereich der Transplantationsmedizin und deren herausragenden wissenschaftlichen Publikationen. Zuletzt wurde seine Langzeit-Studie zur weltweit ersten großflächigen Transplantation genmodifizierter Hautstammzellen als lebensrettenden Heilversuch eines todkranken 6-jährigen Jungen mit der Hauterkrankung Epidermolysis bullosa im New England Journal of Medicine veröffentlicht.
Er wurde bisher mit weiteren Preisen, wie zuletzt im Jahr 2019 mit dem Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und 2017 mit dem mit 15.000€ dotierten Förderpreis der Sophia & Fritz Heinemann-Stiftung ausgezeichnet. Außerdem kann er zahlreiche Publikationen in hochrangigen, internationalen Journalen verzeichnen.