Ewald-Wicke-Preis 2016 verliehen
Ass. Prof. Dr. Romana Schirhagl für Beiträge zur Mikroanalytik ausgezeichnet
Romana Schirhagl erhält den Ewald-Wicke-Preis “für ihre originellen Beiträge zur Mikroanalytik, insbesondere zur Bioerkennung mit Mikrosensoren“.
Sie wurde 2014, mit 30 Jahren, auf eine Professur des Medizinischen Zentrums der Universität Groningen berufen. In ihrer jungen Forschungslaufbahn hat sie entscheidende und originelle Beiträge zur Mikroanalytik geleistet, speziell zur Erkennung von Viren und Bakterien mittels Lab-on-a-Chip- und Polymerimprinting-Verfahren.
In ihrer Doktorarbeit an der Universität Wien bei Professor Franz Dickert hat sie zum einen biomimetische Schichten zur Messung von Insulin entwickelt, zum anderen konnte sie zeigen, dass das Polymerimprinting mittels Polyurethan zu einer sehr spezifischen Absorption von klinisch wichtigen Viren wie Rhinoviren oder den Viren der Maul- und Klauenseuche führt. Dieses Verfahren hat sie dann als Postdoc bei Richard Zare in Stanford erfolgreich auf die Mikrofluidik ausgeweitet, einer Schlüsseltechnologie der Mikroanalytik.
Von Stanford ging sie nach Zürich, an das Physik-Department der ETH zu Christian Degen, wo sie sich den fluoreszenten Nanodiamantsensoren zuwandte – einem Gebiet, auf dem sie auch mit ihrer eigenen Gruppe tätig ist. Neben mehreren Originalpublikationen hat sie dazu einen vielbeachteten Review verfasst, welcher die Funktionsweise und das Potential von Nanodiamantsensoren in der Biologie beleuchtet.
Der Ewald-Wicke-Preis ist nicht die erste Auszeichnung, die Frau Schirhagl erhält. 2015 erhielt sie den Fachgruppenpreis für Analytische Chemie der GDCh, und 2014 den Theodor-Körner-Preis, der in Österreich für innovative Forschungsideen verliehen wird. Und wie so oft hat alles mit Medaillen bei der Oberösterreichischen Chemieolympiade angefangen.
Prof. Dr. Joachim Sauer
(Quelle: BUNSENMAGAZIN 5/2016)