Veröffentlichung der Forschungsdaten
© Thomas Fusenig | 2023

Plattformen zur Veröffentlichung ausgewählter Forschungsdaten

In Absprache mit den Gemeinden werden ausgewählte Datensätze kuratiert und zur Publikation freigegeben.

Das Bildarchiv Foto Marburg, gegründet 1913 vom Kunsthistoriker Richard Hamann, gehört zur Philipps-Universität Marburg und ist das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte. Mit etwa 1,7 Millionen Aufnahmen ist es eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst und Architektur. Komplexe kombinierte Suchanfragen ermöglichen es Forschenden, die Daten bestmöglich zu durchsuchen und ihrer Arbeit thematisch zu verknüpfen. Im Rahmen des Konsortiums NFDI 4 Culture beraten die Expert:innen des Bildarchivs das Projekt schon seit dem Antragsstadium.

Dieselben Datensätze werden an die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) zur Publikation weitergegeben. Die DDB bietet die Möglichkeit, virtuelle Ausstellungen zu gestalten, die ein breites Publikum erreichen. Als virtuelle Bibliothek besteht die Plattform seit 2012 und verbindet als zentraler digitaler Ort hunderte deutsche Kultur- und Wissenseinrichtungen – Archive, Bibliotheken, Museen, Denkmalpflege- und Forschungsinstitutionen –, deren Bestände und Sammlungen die DDB online sichtbar macht. Sie ist auf europäischer Ebene in die Europeana integriert. Das kulturelle Erbe für Bildung, Forschung oder einfach zum Genuss zugänglich zu machen, ist das Ziel der DDB - damit leistet sie einen Beitrag zur Demokratisierung von Wissen und Ressourcen. Mittlerweile sind Millionen von Objekten aus allen Kultursparten und allen Gattungen über die Suchfunktion der DDB kostenfrei recherchierbar. So lässt sich dem christlichen Kulturerbe Nordrhein-Westfalens als reichem Kulturbesitz eine große Sichtbarkeit bieten.

Schließlich werden die Datensätze in der European Open Science Cloud (EOSC) veröffentlicht. Diese Initiative der Europäischen Union zielt darauf ab, eine gemeinsame und offene digitale Umgebung für die Speicherung, den Zugriff und die gemeinsame Nutzung von wissenschaftlichen Daten und Ressourcen zu schaffen. Die EOSC soll Forschenden und Bürger:innen und Bürgern in Europa den Zugang zu einem breiten Spektrum an wissenschaftlichen Daten erleichtern. Die Idee ist es, Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Daten für eine breitere Gemeinschaft zugänglich zu machen, die Zusammenarbeit zwischen Forschenden zu fördern und die wissenschaftliche Forschung insgesamt zu beschleunigen. Die EOSC ist Teil der Bemühungen der EU, die digitale Transformation in verschiedenen Bereichen, einschließlich Wissenschaft und Forschung, voranzutreiben. Die EOSC soll als eine Art "Wolke" für wissenschaftliche Daten und Dienstleistungen dienen, die es Forschenden ermöglicht, auf eine zentrale Plattform zuzugreifen und Daten aus verschiedenen Quellen und Disziplinen zu integrieren. Sie unterstützt offene Wissenschaftspraktiken und fördert die Interoperabilität zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Infrastrukturen und Datenquellen.

Da die Inventarisierung der Kunstschätze in deutschen Bistümern meist für den internen Gebrauch von eigenen Abteilungen vorgenommen wurde und wird, stehen die Forschungsdaten nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Kunstschätze bleiben so - zumindest in digitaler Hinsicht - verborgen. Dieses Forschungsprojekt der ACHRIBI will das in Zusammenarbeit mit der Gruppe Kunstpflege des Bischöflichen Generalvikariats ändern und wagt einen ehrgeizigen Schritt in die Zukunft digitaler Transformation.