Szenische Lesung in Berlin mit Iris Berben und Thomas Thieme
Ein zentrales Anliegen des Projekts „Asking the Pope for Help“ ist es, den tausenden jüdischen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg an Papst Pius XII. und den Vatikan schrieben, wieder eine Stimme zu geben. In einer Szenischen Lesung am 26. Januar 2023 um 19.00 Uhr werden die Schauspieler Iris Berben und Thomas Thieme fünf ausgewählte Bittbriefe im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin lesen und dem Publikum die Schicksale der Verfasserinnen und Verfasser dieser Briefe auf besonders eindrückliche Art und Weise nahebringen.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit den Bittschreiben aus den vatikanischen Archiven basiert auf ersten Ergebnissen des auf zunächst zehn Jahre angelegten Forschungsvorhabens. Das Projektteam hat eine Vielzahl unterschiedlicher Schreiben zur Verfügung gestellt und übersetzt, das Schicksal der jüdischen Menschen anhand zahlreicher Quellen und Literatur rekonstruiert und die Vorgänge innerhalb der Kurie minutiös nachgezeichnet. Autor und Regisseur Alexander Pfeuffer entwickelte auf dieser Grundlage die Lesung, die am Vorabend des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus zum ersten Mal aufgeführt wird.
Musikalisch wird die Veranstaltung durch Meret Becker und ihre Tochter umrahmt.
Über das Projekt „Asking the Pope for Help“
Rund 15.000 jüdische Menschen aus ganz Europa baten während des NS-Regimes Papst Pius XII. und den Vatikan um Hilfe. Emotional schildern sie Gräuel, Verfolgung und Todesangst. Im Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help“ erfassen der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team der Universität Münster diese Bittschreiben, die in den vatikanischen Archiven lagern, und bereiten sie in einer kommentierten digitalen Edition für die Öffentlichkeit auf.