Heidi Maria Glössner, Aaron Defant und Christiane Wagner (v.l.) lasen in der Heiliggeistkirche in Bern aus den Bittschreiben jüdischer Verfolgter an den Vatikan.
© Pfarrblatt - Pia Neuenschwander

Szenische Lesungen in Bern und Baden-Baden

Gemeinsame Produktion des Theaters an der Effingerstraße, dem Theater Baden-Baden und der Universität Münster gibt Einblicke in Handlungsspielräume des Vatikans im Zweiten Weltkrieg

Eine Szenische Lesung in Zusammenarbeit mit dem Theater an der Effingerstraße in Bern und dem Theater Baden-Baden machte im Oktober und November 2024 die Lebensgeschichten jüdischer Verfolgter wieder hörbar und beleuchtete die Rolle des Vatikans während des Zweiten Weltkriegs aus einer neuen Perspektive. Die Konzeption beruht auf Bittschreiben, die jüdische Verfolgte während der Schoah an Pius XII. und die katholische Kirche richteten. Aufgeführt wurde die Inszenierung am 25. und 26. Oktober 2024 in der Heiliggeistkirche in Bern und am 23. November 2024 in der Sankt Johanneskirche in Baden-Baden.

Organisiert und moderiert wurden die Veranstaltungen von Christiane Wagner und Kekke Schmidt, die auch entsprechende wissenschaftliche Einordnungen der Bittschreiben lasen. In Bern liehen Heidi Maria Glössner und Aaron Defant den Bittstellern und kurialen Akteuren ihre Stimmen. In Baden-Baden wurden die Briefe von Lion-Russell Baumann und Constanze Weinig gelesen. Beide Veranstaltungen wurden musikalisch begleitet.

Neben den rund 50 Besucherinnen und Besuchern hatte sogar der Apostolische Nuntius Martin Krebs den Weg in die Heiliggeistkirche in Bern gefunden und zeigte sich erfreut über die Gründlichkeit und Ausgewogenheit des Forschungsprojekts. Eine Ausstellung mit Lebensgeschichten der Bittstellenden informierte die knapp 60 Besucherinnen und Besucher in Baden-Baden zusätzlich zur Lesung über das Projekt.

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