Internationale Tagung in Rom mit münsterscher Beteiligung
Seit Papst Franziskus im März 2020 die Archive zum Pontifikat Pius XII. (1939-1959) öffnete, analysieren Theologen und Historiker aus aller Welt die mindestens 16 Millionen Seiten umfassenden Bestände. Erste Ergebnisse zur Bedeutung dieser Dokumente für die christlich-jüdischen Beziehungen werden jetzt vom 9. bis 11. Oktober 2023 auf der internationalen Tagung „New Documents from the Pontificate of Pope Pius XII and their Meaning for Jewish-Christian Relations. A Dialogue between Historians and Theologians“ vorgestellt. Prof. Dr. Hubert Wolf wird in einem Vortrag am 10. Oktober über das Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help“ sprechen und ausgewählte Thesen vorstellen, die relevant für den jüdisch-christlichen Dialog sind.
Im Panel „The Rescue of Jews“ wird er die in den Dokumenten zum Ausdruck kommende Entscheidungsmacht und -freiheit des Papstes als Kirchenoberhaupt analysieren und die Rolle der Petitionen für die politische Bildung in Zeiten eines weltweit neu erwachenden Antisemitismus reflektieren. Darüber hinaus wird er die jeweilige Identität bzw. Zugehörigkeit der jeweiligen Bittsteller sowie die Unterscheidung zwischen Juden und getauften Juden in den Blick nehmen.
Organisiert wird die Konferenz unter anderem vom U.S. Holocaust Memorial Museum, der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und der Päpstlichen Universität Gregoriana.
Die Veranstaltung wird live auf Youtube übertragen: youtube.com/unigregoriana. Der Vortrag von Hubert Wolf findet am 10. Oktober um 15:30 statt.